Logo des Arbeitsmarktservice (AMS)
APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
Wirtschaft

Positives vom Arbeitsmarkt

Erneut positive Nachrichten kommen vom Arbeitsmarkt: die Arbeitslosenquote beträgt 4,3 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in Industrie und Produktion teilweise schon höher als das Angebot.

Das Zurückfahren der Corona-Beschränkungen macht sich auf dem Arbeitsmarkt weiterhin positiv bemerkbar. Die meisten Unternehmen konnten inzwischen in den Vollbetrieb zurückkehren.

Arbeitslosenquote fast vergleichbar mit Vor-Corona-Zeit

Seit Jahresbeginn haben laut Arbeitsmarktservice knapp 50.000 Menschen wieder zu arbeiten begonnen – entsprechend gut entwickelt sich die Arbeitslosenquote: sie lag im Juni bei 4,3 Prozent – das ist sogar 2,1 Prozentpunkte weniger als im Juni des Vorjahres. Verglichen mit der Vor-Corona-Zeit – also dem Juni 2019 – ist es ein kleiner Anstieg von 0,3 Prozentpunkten.

Im Bundesländervergleich liegt Oberösterreich bei der Arbeitslosenquote gemeinsam mit Tirol auf Platz zwei – hinter Salzburg.

Weiter Probleme für Langzeitarbeitslose

Ein Sorgenkind bleiben die Langzeitarbeitslosen: fast 12.300 Menschen suchen in Oberösterreich seit mehr als zwölf Monaten einen Job. Ein Anstieg von mehr als 50 Prozent gegenüber 2019.

Politische Reaktionen

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist in der Industrie und der Produktion teilweise schon höher als das Angebot. Daher sei die Aus- und Weiterbildung umso mehr Gebot der Stunde, sagen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP). Es müssten noch gezielter die Menschen für jene Jobs ausgebildet werden, für die Beschäftigte gesucht werden, damit Arbeitssuchende rascher wieder in Beschäftigung kommen und Unternehmen die nötigen Fachkräfte bekommen. Dafür habe man das Budget im kommenden Jahr mit 100 Millionen Euro zusätzlich ausgestattet.

Einmal mehr fordert die SPÖ die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes. Ein Mindestlohn von 1.700 Euro würde bedeuten, dass diejenigen, die Arbeit haben, mehr Geld bekommen – und jene, die keine Arbeit haben, leichter eine finden, sagt SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer angesichts der Arbeitslosenzahlen. Nach wie vor sind über 30.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher ohne Job. Ein Mindestlohn kurble die Wirtschaft an, das zeige auch ein Blick nach Deutschland, so Gerstorfer. Dort seien nach der Erhöhung des Mindestlohnes um einen Euro pro Stunde keinen Jobs verloren gegangen sondern ab 2015 sogar neue entstanden.

Die Arbeitsmarksprecherin der Grünen, Ulrike Schwarz, meint, neben den hellen gebe es in dieser Statistik auch die matten Stellen. Die Langzeitarbeitslosigkeit trübe das Gesamtbild weiter stark. Das müsse sich rasch ändern. Die Jobchancen in den Gemeinden müssten forciert und jene bei Gemeinnützigen Organisationen endlich genutzt werden, fordert Schwarz, dass auch das angekündigte JOB-RESTART Programm endlich anläuft.

Auch bundesweit sinkende Arbeitslosenzahlen

Auch bundesweit wirken sich die Öffnungen von Mitte Mai und der Wirtschaftsaufschwung weiter positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Im Juni sank die Arbeitslosigkeit weiter – sie liegt aber weiterhin über dem Vorkrisenniveau. Mehr inArbeitslosigkeit im Juni weiter gesunken (news.ORF.at)