Ein hohes Einkommen ist den Oberösterreichern laut Studie weniger wichtig als psychische Gesundheit. Die Mehrheit der Befragten glaubt außerdem, dass psychische Probleme in nächster Zeit zunehmen werden.
Corona hat Perspektive verschoben
Die Hauptgründe dafür sind laut Studienautor Paul Eiselsberg von IMAS Arbeit und Corona, denn im Februar und März 2020 habe sich alles um die Herausforderungen im Berufsleben, den Leistungsdruck und den Stress, den man in der Arbeit spürt, gedreht. Das Thema Corona habe all das in den verschiedensten Facetten durchdrungen, so Eiselsberg, etwa im Hinblick auf Familie oder Einsamkeit, aber auch generell durch Verbote und Einschränkungen.
Ansturm auf Beratungsstellen
98 Prozent der Befragten würden sich mehr Anlaufstellen für psychosoziale Probleme wünschen. Laut Sozial- und Gesundheitsresort des Landes sei man bei den Beratungsstellen recht gut aufgestellt. Aber der Bedarf werde steigen, sagt Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ): „Wir erleben in der Kinder- und Jugendhilfe, in den Jugendämtern der Bezirke einen deutlichen Ansturm, was die psychosozialen Belastungen der Kinder und Jugendlichen betrifft, was die Familien betrifft.“
Land bemüht sich um Mittel zum Ausbau des Angebots
Gesundheits-Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) ergänzt: „Und es ist wichtig, dass wir jetzt rasch hier helfen, in der Ist-Situation, d.h. in der Bewältigung der aktuellen Themenlage, aber gleichzeitig schon uns bewusst sind: das ist eine Pandemie, die uns in allen Bereichen des Lebens getroffen hat.“ Das Land bemühe sich darum, dass der Bund die notwendigen Mittel für einen Ausbau der Anlaufstellen – etwa in Schulen – bereitstellt.