Feuerwehreinsätze in OÖ
Von Bayern zog das Unwetter am Dienstagabend über das Inn- und Hausruckviertel nach Oberösterreich. Besonders stark betroffen von der Gewitterfront war das Mühlviertel, mehr als 100-mal mussten die örtlichen Feuerwehren im Bezirk Urfahr-Umgebung ausrücken. In Grammastetten musste eine Schule behördlich gesperrt werden. Dort habe der Wind die Planen vom Dach gerissen, die das Gebäude seit den letzten Unwettern geschützt hatten, berichtete Herbert Denkmayr vom Bezirksfeuerwehrkommando im Interview mit dem ORF Oberösterreich.
In Vorderweißenbach und Bad Leonfelden waren die Feuerwehren mit Einsätzen wegen zahlreicher Überflutungen beschäftigt. Glücklicherweise sei am Dienstagabend aber kein Hagel Teil der Unwetter gewesen, so Denkmayr.
Zahlreiche Überflutungen
Rund 50 Liter Regen pro Quadratmeter sorgten aber innerhalb kürzester Zeit für etliche Überflutungen. Auch die Bezirke Rohrbach und Schärding wurden von den Unwettern getroffen.
Insgesamt waren laut Landesfeuerwehrkommando rund 3.200 Feuerwehrleute in vielen Landesteilen bis tief in die Nacht im Einsatz. Die Hauptaufgaben waren das Räumen umgestürzter Bäume von Straßen und Wegen – wie etwa auf der Innviertler Straße (B 137), die zwischen den Auffahrten Schärding und St. Florian komplett gesperrt war –, die Versorgung beschädigter Dächer und Gebäude und Pumparbeiten nach Überflutungen. Viele Dächer, die schon von den Unwettern der Vorwoche beschädigt und nur provisorisch mit Planen eingedeckt waren, hielten dem Sturm nicht stand und mussten von den Feuerwehren abermals mit Planen geschützt werden.
Feuerwehreinsatz in Gramastetten
Die Aufräumarbeiten werden speziell im Bezirk Urfahr-Umgebung noch den ganzen Donnerstagvormittag andauern, so Markus Vogelhuber vom Landesfeuerwehrkommando.
Drei Millionen Euro Schaden in Landwirtschaft
Derzeit gehe die Österreichische Hagelversicherung von Schäden in der Höhe von drei Millionen Euro aus, die nach den Unwettern in der Nacht auf Mittwoch in der Landwirtschaft entstanden seien, sagte der Vorstandsvorsitzende Kurt Weinberger. Insgesamt soll durch Hagelschäden in den letzten Tagen eine Schadenssumme von 35 Millionen entstanden sein.
Betroffen seien besonders die Bezirke Wels-Land und Linz-Land, die Schäden sollen auf einer Agrarfläche von rund 5.500 Hektar angerichtet worden sein – vor allem Getreide und Mais sowie Gemüse- und Obstkulturen. Zum Teil sei es durch die Wetterextreme bereits zu Totalausfällen an landwirtschaftlichen Kulturen gekommen. Besonders bitter: Dort, wo nach den vorwöchigen Schäden bereits wieder neu angebaut wurde, wurde das eingebrachte Saatgut durch die gestrigen Niederschläge weggeschwemmt.
Sturm in Salzburg
Der von den Behörden als schwer vorhergesagte Sturm traf Salzburg laut Einsatzkräften am Dienstagabend viel weniger schlimm als befürchtet. Das Eintreffen der Kaltfront beeindruckte viele Beobachter – mehr dazu in Sturm kam abgeschwächt (salzburg.ORF.at).