Wenn Wolfgang Auer auf seine Astronomische Uhr blickt, dann erfüllt ihn das mit Stolz. Wohl zu recht, denn immerhin hat der 74-Jährige ganze 17-Jahre lang daran gearbeitet. „Eigentlich eine richtige Ausdauer und Geduld hat es gebraucht. Ich hab mir keinen genauen Zeitplan gesetzt. Nur, dass ich’s noch erleben will, dass sie fertig wird, die Uhr“, so Auer.

Gelassenheit war wohl die richtige Einstellung für den Tüftler aus dem Innviertel, der vor Jahren etwa auch bei der Restaurierung des Salzburger Glockenspiels entscheidend mitgeholfen hat. Die Skizze eines Konstrukteurs aus dem 15. Jahrhundert war die Vorlage für die Astronomische Uhr. Wolfgang Auer überlegte, was er verbessern könnte und machte sich ans Werk.
Zu 100 Prozent Handarbeit
Jede Schraube und jedes Zahnrad wurden in Handarbeit gefertigt. Da konnte es schon einmal passieren, dass bei einem Zahnrad ein Zahn fehlte und dann ging es eben wieder von vorne los. „Da hab ich dann mal ein paar Tage gefeilt, bis ich drauf gekommen bin, dass ich 18 Zähne ausgefeilt habe, statt 19“, so Auer.
Das Ergebnis ist letztlich beachtlich. Die Uhr, die ganz ohne Elektromotor auskommt und alle acht Tage aufgezogen werden muss, zeigt nicht nur die Uhrzeit an. „Ganz vereinfacht gesagt, zeigt sie 24 Stunden an, außerdem Mondumlauf und Mondphasen. Sonnenauf- und -untergang, sowie Sonnen- und Mondfinsternis.“

Geschenk für Ehefrau
Wolfgang Auer hat die Uhr vor Jahren für seine Frau geplant. Die wusste anfangs gar nichts davon. Es war ein Geschenk. Und die Uhr wird wohl nicht das einzige Geschenk bleiben: denn die Lebensträume sind mit der Astronomischen Uhr für Wolfgang Auer noch lange nicht zu Ende. Der Schlosser und Uhrenexperte hat noch immer viele Aufträge. Es werde ihm "gewiss nicht fad“, sagt er gelassen.