Politik

Landtag will Junge via Internet mobilisieren

Viele Junge können sich unter bestimmten Umständen einen „starken Führer“ vorstellen. Das zeigt eine Umfrage des Sora-Instituts. Fast ein Drittel der Befragen Jungwähler bevorzugt demnach ein Mischsystem aus Demokratie und Diktatur – angesichts der Wahlen im Herbst sieht der oö. Landtags-Präsident Handlungsbedarf. Eine eigene Infoplattform namens „Fit fürs Wählen“ soll Junge informieren.

Dass über ein Drittel der Befragten Jungwähler in der Sora-Studie „Junge Menschen und Demokratie in Österreich 2020“ ein solches politisches System bevorzugt, sei bedenklich, sagt Landtagspräsident Wolfgang Stanek von der ÖVP: „60 Prozent der Befragten sind Demokratinnen und Demokraten. Nachdenklich machen mich die 34 Prozent der Jugendlichen, die eine autoritäre bzw. illiberale Demokratievorstellung haben. Deshalb müssen wir die Vorteile und Chancen der Demokratie weiter verstärkt in den Vordergrund rücken.“

Heuer 92.000 Erstwähler

Unter den rund 1,2 Millionen Wahlberechtigten für die Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 26. September in Oberösterreich sind heuer immerhin 92.000, die erstmals zur Urne gehen dürfen. Zudem kommen noch 105.000 Jungwähler hinzu.

Unabhängig von der politischen Ideologie hat die Coronavirus-Pandemie das Politikinteresse bei den Jungen deutlich angekurbelt: der Großteil der Jung- und Erstwähler informiert sich hauptsächlich über soziale Medien, wie etwa Twitter, Instagram oder auch Facebook. Viele Jungwähler sagen aber von sich aus, wenig Ahnung zu haben, wie Politik funktioniert und was ihre Aufgaben sind – so die Studie.

Landtag will Junge via Internet mobilisieren

Deshalb hat der Landtag eine eigene Infoplattform für Junge namens „Fit fürs Wählen“ kreiert. Damit werden etwa auch Instagram, TikTok, Facebook und Co bespielt, sagt Landtagspräsident Stanek bei der Pressekonferenz „Fit fürs Wählen“ am Montag. Eine solche hat es auch vor der letzten Wahl gegeben.

Die SPÖ kritisiert, dass damals aber auch alle vier Klubobleute der im Landtag vertretenen Parteien bei der Pressekonferenz dabei waren. Heuer habe man sie einfach draußen gelassen, was viel über das Klima im Land aussage, kritisiert die SPÖ.