Chronik

Wieder extreme Unwetter mit Hagel

Die vierte Unwetternacht in Folge hat am Donnerstag in Oberösterreich erneut massive Schäden hinterlassen. Betroffen waren vor allem Teile des Mühlviertels. Mehr als 100 Feuerwehren mit rund 1.600 Helfern waren insgesamt im Einsatz.

In den am stärksten von Hagel und Unwetter betroffenen Bezirken Grieskirchen, Urfahr-Umgebung und Rohrbach waren auch Kräfte aus anderen Bezirken im Einsatz. Allein im Bezirk Urfahr-Umgebung waren es 300 Einsätze vor allem im Raum zwischen Vorderweißenbach, Schenkenfelden und Hellmonsödt. Im Bereich Hellmonsödt und Reichenau im Mühlkreis waren die Hagelkörner so groß wie Golf-, in manchen Orten sogar wir Tennisbälle.

Hagel groß wie Rosenblüte
Dieter Jonas
Riesige Hagelkörner richteten schwere Schäden an

Es wurden schwere Schäden an Gebäuden, Hausdächern, Solaranlagen, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Kulturen angerichtet. Viele Feuerwehren waren die ganze Nacht auf Freitag im Einsatz, um die gröbsten Schäden zu beseitigen. Es mussten unzählige Hausdächer provisorisch abgedeckt, Straßen wieder frei gemacht, Bäume von Straßen geräumt und Keller ausgepumpt werden.

Spezialeinheiten der Feuerwehr

Die Feuerwehren mussten auch Spezialeinheiten mit drei Kränen, fünf Teleskopmastbühnen, drei Drehleitern sowie zwei Höhenrettergruppen einsetzen.

Fotostrecke mit 17 Bildern

Schäden durch Unwetter und Hagel
team fotokerschi
Schäden durch Unwetter und Hagel
team fotokerschi
Schäden durch Hagel
BFK Urfahr Umgebung
Schäden durch Hagel
BFK Urfahr Umgebung
Schäden durch Hagel
BFK Urfahr Umgebung
Schäden durch Hagel
team fotokerschi
Schäden durch Hagel
laumat.at/Matthias Lauber
Schäden durch Hagel
laumat.at/Matthias Lauber
Schäden durch Hagel
laumat.at/Matthias Lauber
Schäden durch Unwetter und Hagel
team fotokerschi
Schäden durch Hagel
laumat.at/Matthias Lauber
Schäden durch Hagel
laumat.at/Matthias Lauber
Schäden durch Hagel
BFK Urfahr Umgebung
Schäden durch Hagel
BFK Urfahr Umgebung
Schäden durch Hagel
laumat.at/Matthias Lauber
Schäden durch Hagel
BFK Urfahr Umgebung
Schäden durch Hagel
BFK Urfahr Umgebung

In Gramastetten wurde das Dach einer Schule schwer beschädigt und in Reichenau im Mühlkreis (beide Bezirk Urfahr-Umgebung) Gebäude im Ortszentrum. Vom Unwetter seien auch Gemeinden in den Bezirken Grieskirchen und Rohrbach betroffen gewesen, so die Landeswarnzentrale.

Auch Schäden in Linz

In Linz hat das Unwetter am frühen Donnerstagabend vor allem im Stadtteil Pichling schweren Schäden angerichtet. Laut Berufsfeuerwehr gibt es dort bei mehreren Häusern Totalschäden an den Dächern, mehrere Glashäuser wurden total zerstört und viele Autos schwer beschädigt.

Hagel in der SolarCity (Manfred Sterr)

Besonders betroffen ist auch das Bundesrealgymnasium in der SolarCity – dort wurden mehr als 40 große Oberlichten durch den Hagel zerstört. Es wurden auch mehrere Überflutungen und kleiner Brände durch Blitzschläge gemeldet. Im Stadtgebiet von Linz mussten die Feuerwehren zu 50 Einsätzen ausrücken.

Bisher neun Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft

Der Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger, hat noch am Donnerstagabend eine erste Zwischenbilanz der Hagelschäden in der Landwirtschaft gezogen. Demnach soll der Landwirtschaft in Oberösterreich ein Schaden von neun Millionen Euro entstanden sein. Der Landesleiter in Oberösterreich, Wolfgang Winkler, zeigt sich betroffen: „Ich bin schon fast 40 Jahre bei der Österreichischen Hagelversicherung. Aber so viele Gewitterzellen, die über das ganze Bundesland hinwegzogen, habe ich noch nie erlebt! Betroffen sind alle landwirtschaftlichen Kulturen, Wintergerste ist die Hauptkultur – das Schadensausmaß reicht bis hin zu einem Totalausfall.“

Keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen

Der ÖGB Oberösterreich wies daraufhin, dass Arbeitnehmer, die wegen Unwetters nicht oder nicht pünktlich zur Arbeit kommen können, keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen zu fürchten hätten. „Es handelt sich um einen Verhinderungsgrund, der das Fernbleiben rechtfertigt“, stellte Landessekretär Stefan Guggenberger klar. Das Gleiche gelte auch, wenn Betreuungseinrichtungen geschlossen bleiben und Eltern die Kinderbetreuung zu übernehmen hätten. Man müsse jedoch „alles Zumutbare“ unternehmen, um zur Arbeit zu kommen und man habe den Arbeitgeber von der Verspätung bzw. der Verhinderung zu informieren, hieß es in einer Pressaussendung der Gewerkschaft.

Mittel aus dem Katastrophenfonds

Laut einer Aussendung von Landeshauptmann Thomas Stelzer hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (beide ÖVP) zugesagt, dass der Bund Mittel aus dem Katastrophenfonds des Finanzministeriums zugesagt hat, um möglichst rasch und unkompliziert zu helfen. Stelzer bedankte sich auch bei den Einsatzkräften, die in den letzten Tagen der Bevölkerung beistanden.