Unter älteren Menschen ist die Impfrate besonders hoch. Von den über 65-jährigen haben mehr als 80 Prozent mindestens einen Stich bekommen. Und doch gibt es in den Alten- und Pflegeheimen nach wie vor Einschränkungen, die außerhalb der Heime zum Teil nicht mehr gelten.
Treffen im Gasthaus erlaubt, im Heim verboten
So dürfen sich etwa nur Bewohner einer Wohneinheit eines Pflegeheims ohne FFP2-Maske treffen. Der Sprecher der Alten- und Pflegeheime in Oberösterreich, Bernhard Hatheier, findet das angesichts der Öffnungen etwa in der Gastronomie seltsam und nennt ein Beispiel dafür, warum: „Bewohner unterschiedlicher Geschoße bei uns dürfen sich zwar im Gasthaus nebeneinandersetzen, sich aber bei uns nicht ohne Maske treffen.“ Das zeige, dass die Maßnahmen nicht mehr aufeinander abgestimmt seien.

FFP2-Masken und Hitze sorgen für Personalausfälle
Auch für das Personal gilt FFP2-Maskenpflicht. Das sorgt inzwischen für ernste Probleme. Im Alten- und Pflegeheim in Esternberg gibt es seit dem Beginn der aktuellen Hitzewelle mehr Krankenstände als während der Höhepunkte der Corona-Pandemie. Die Arbeit mit der Maske sei bei der Hitze sehr belastend und es seien auch mehrere Mitarbeiter kollabiert, weil bei starker Durchnässung der Maske nur mehr sehr wenig Sauerstoff durchkomme, so Pflegedienstleiter Christian Laufer.
Dabei hat die Impfkampagne in den Heimen rasante Fortschritte gemacht. In Esternberg sind fast alle Bewohner und 90 Prozent des Personals geimpft. Und das Heim hat als eines der wenigen in Österreich keinen einzigen Corona-Todesfall gehabt.
Bewohner und Pflegepersonal wünschen sich Normalität
Ab 1.Juli darf man in Österreich wieder tanzen und feiern bis in die Nacht hinein. Das fordern die Bewohner und Mitarbeiter der Altenheime aber gar nicht, sie möchten einfach nur wieder am Tag zusammensitzen können und wieder einmal Kaffeekränzchen machen oder zusammen Geburtstage feiern.
Oberösterreich impft
In den Alten- und Pflegeheimen sind die meisten inzwischen durchgeimpft. Dennoch gelten weiterhin Einschränkungen für Bewohnerinnen und Bewohner wie Beschäftigte.
Ministerium prüft Änderung der Verordnung
Die Bundesländer haben darauf allerdings keinen Einfluss. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, man prüfe aktuell eine Änderung der Verordnung. Die Anzahl der Besucher wird ab 1.Juli nicht mehr begrenzt sein. Und FFP2-Masken könnten vielleicht durch Mund-Nasen-Schutz ersetzt werden.