Hände tippen auf der Tastatur eines Laptops
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Internetbetrug mit „kranker Tochter“

Von einem Betrüger ist eine 52-Jährige aus dem Bezirk Wels-Land ausgenommen worden. Ein Mann, den sie im Internet kennengelernt hatte, gaukelte ihr vor, seine Tochter brauche dringend eine Nierentransplantation. Dafür bat er die Frau um Geld, und sie überwies fast 14.000 Euro.

Die Frau lernte den Mann, der sich als Franzose ausgab, auf einer Internetplattform kennen. In der Online-Kommunikation erzählte der Mann auch immer wieder von seiner Tochter, die ein schweres Nierenleiden habe und wöchentlich zur Dialyse müsse. So entstand ein vermeintliches Vertrauensverhältnis. Dies sei eine typische Vorgehensweise der Internet-Betrüger, so Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt, denn die Täter horchen ihre Opfer meist zuerst in der Kommunikation auf Schwachstellen aus.

Geld für Spenderniere überwiesen

Nach einiger Zeit behauptete der Franzose, er habe das Angebot für eine Spenderniere für seine Tochter aus Mali bekommen. Allerdings müsse er der Familie des Spenders viel Geld zahlen, und er bat deshalb seine Internetfreundin aus Oberösterreich um eine fünfstellige Summe. Die Frau überwies das Geld auf ein französisches Konto, weil sie dem Mann vertraute und helfen wollte. Als er für eine angebliche zweite Operation noch einmal Geld verlangte, überwies sie wieder etwas, insgesamt kamen so 13.800 Euro zusammen.

Kontakt brach plötzlich ab

Nach der zweiten Überweisung bracht plötzlich der der Kontakt zu dem Franzosen ab. Die Frau wurde misstrauisch und erstattete Anzeige. Ihr Geld ist allerdings verloren, denn ist es erst einmal überwiesen, wird es meist schnell abgehoben und verschwindet. Gerade deshalb sei beim Thema Internet-Betrug die wirksamste Bekämpfung die Präventionsarbeit und Sensibilisierung, sagt Betrugs-Experte Sakoparnig.