Großbrand in Maria Neustift
Team Fotokerschi
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Chronik

200 Brände pro Jahr in der Landwirtschaft

Zu hunderten Einsätzen auf Bauernhöfen und anderen landwirtschaftlichen Betrieben müssen die Feuerwehren allein in Oberösterreich jedes Jahr ausrücken. Dadurch entsteht jährlich ein Sachschaden in der Höhe von rund zehn Millionen Euro.

Während die Anzahl der Betriebe seit der Jahrtausendwende um ein Viertel gesunken sei, steige die Zahl der Brände, so Günther Schwabegger von der Brandverhütungsstelle Oberösterreich: „Ein Grund ist sicher, dass mit der steigenden Betriebsgröße auch eine entsprechende Technologisierung und Automatisierung einhergeht. Und die zusätzliche Technik birgt immer auch Gefahren, wie mehr Elektroinstallationen und größere Maschinen.“ Es gebe viele prophylaktische Dinge, die jeder Landwirt machen könne, wie zum Beispiel mit offenen Augen durch den Betrieb gehen und ein Bewusstsein für Gefahren zu haben, so Schwabegger.

Brände in der Landwirtschaft

Die Spezialisten der Brandverhütungsstelle haben sich die Jahre 2010 bis 2019 angesehen und da zeigt sich, dass es jedes Jahr in Oberösterreich rund 200 Brände in der Landwirtschaft gibt.

„Gefahr wird von vielen unterschätzt“

Die Gefahr, dass es auf dem eigenen Bauernhof zu brennen beginnen könnte, werde von vielen unterschätzt, so Armin Kaltenegger vom Kuratorium für Verkehrssicherheit: „Die Anzahl der Brände ist überproportional hoch im Landwirtschaftsbereich. Jeder fünfte Brand ist ein Brand in der Landwirtschaft und – sehr überraschend – jeder achte Landwirt war schon betroffen. Fragt man die Landwirte dann, wie riskant ihr Standort sei, sehen nur drei Prozent ein hohes Risiko. Und 50 Prozent räumen ein gewisses Risiko ein. Auch über den Ort, wo es brennen könnte, sind es zumeist Fehleinschätzungen. Wir wissen: Stallungen brennen am meisten, dann die Lagerhallen und dann die Wohnräume.“