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Chronik

Aufregung über Jetski-Trainingsstrecke

Jetskis erhitzen die Gemüter in den Grenzgemeinden Naarn und St. Pantaleon-Erla, weil in der Donau mitten im Ruhe- und Naturgebiet eine Jetski-Trainingsstrecke geplant ist. Die steht jetzt vor der Bewilligung. Die Anrainergemeinden laufen Sturm.

Ein kleiner Wassersportvereine will in der Donau auf niederösterreichischer Uferseite eine Teststrecke zum Jetskifahren errichten, und zwar seit fast 20 Jahren. Das Verständnis für den Unmut sei da, sagt der Obmann des JSC Wavesurf Wolfgang Straßer, aber: „Das ist für uns, dass wir bisserl trainieren, fahren und dem Alltag entfliehen können, ein paar Runden drehen für eine halbe Stunde, Stunde, und fertig. So viel Wirbel darüber ist ein wenig fragwürdig. Aber ich verstehe alle Seiten. Man muss auch unsere Seite verstehen.“

Drei Bojen bereits genehmigt

Drei Bojen sind dem Verein mittlerweile schon genehmigt worden – mitten im Naturgebiet. Für den Bürgermeister von St. Pantaleon-Erla, Rudolf Divinzenz, unverständlich: „Man sieht hier ein wunderschönes Augebiet, beinahe 600 Hektar geschlossenes Augebiet, das ist ein Juwel, ein Naturjuwel pur.“

Und Bürgermeisterkollege Martin Gaisberger von Naarn ergänzt: „Wir wollen das nicht, wir haben hier sanften Tourismus. Naarn ist eine Wohlfühlgemeinde, das möchten wir erhalten. Es gibt sehr viel Unruhe in der Marktgemeinde, und wir hoffen, dass wir das gemeinsam mit der Nachbargemeinde St. Pantaleon-Erla wegbringen, dass es nicht verwirklicht wird.“

Seeadler hat sich in Nähe wieder angesiedelt

Und was bei der ganzen Diskussion noch dazukommt, ist der Seeadler, der bei in Österreich unter Artenschutz steht und der sich dort ganz in der Nähe wieder angesiedelt hat. Durch den Lärm könnte der Greifvogel wieder abwandern, befürchten Naturschützer. Dennoch steht das Jetskiprojekt kurz vor der Bewilligung – der Vereinsobmann zweigt sich zwar kompromissbereit, will aber das Projekt jedenfalls bewilligen lassen.