Kurz das Autofenster öffnen und ein Stück Abfall hinauswerfen – für viele Oberösterreicher scheint das leider normal zu sein, son der Vorsitzende des Landesabfallverbandes, Roland Wohlmuth. Vor allem bei bestimmten Straßenabschnitten wie Kreisverkehrsbereichen, Geschwindigkeitsbeschränkungen, in denen langsamer gefahren werden muss, oder auch im Bereich von diversen Fastfood-Anbietern.
Rund 66 Kilo Müll pro Kilometer
Bei mehr als 60 Prozent des im Straßenrand liegenden Abfalls handelt es sich um Getränkegebinde, also um Petflaschen, Aludosen und ähnliches. Insgesamt 400 Tonnen Müll wurden zuletzt in Oberösterreich allein neben den Landesstraßen gesammelt – durchschnittlich also 66 Kilogramm pro Kilometer.
Hohe Kosten und Gefahr für Sicherheit
Für die Entsorgung fallen pro Jahr 1,5 Millionen Euro Kosten an – und auch die Verkehrssicherheit leide unter dem Müllproblem, so Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ), der ein drastisches Beispiel anführt: „Wenn etwa jemand eine Dose aus dem Auto auf die Straße wirft und es kommt ein Motorradfahrer daher. Der sieht die Dose und muss ausweichen – weil er nicht drüberfahren will. Dabei übersieht er vielleicht eine andere gefährliche Situation und kann dadurch zu Tode kommen.“
Kampagne zur Bewusstseinsbildung
Um das Müllproblem neben den Straßen zu verringern, startet das Land Oberösterreich – wie schon in den vergangenen Jahren – eine Kampagne zur Bewusstseinsbildung. Schilder neben den Straßen sollen die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sensibilisieren.
Ein generelles Umdenken wünscht sich Roland Wohlmuth vom Landesabfallverband, man müsse die Mehrwegquoten bei den Verpackungen stärken und auch das Thema Pfand nicht aus den Augen lassen, denn schon jetzt zeige sich, dass Pfandflaschen nur sehr selten im Straßengraben landen.