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APA/dpa/Armin Weigel
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Coronavirus

Volle Jugendpsychiatrien nur „Spitze des Eisbergs“

Die Jugendpsychiatrien in Österreich sind voll – eine Folge der Coronavirus-Krise. Im Neuromed Campus in Linz befürchtet man, dass es sich dabei nur um die Spitze des Eisbergs handelt.

Die psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen sind mehr geworden, so Marina Gottwald von der Jugendpsychiatrie am Neuromed Campus Linz: „Wir merken jetzt tatsächlich die Kollateralschäden der drei Semester sozialen Isolation, des Kontrollverlustes und der Orientierungslosigkeit. Wir haben wirklich seit langer Zeit einen massiven Überbelag auf den Jugendpsychiatrien – in ganz Österreich.“

Essstörungen, Ängste und Depressionen

Die Mädchen und Burschen leiden etwa unter Essstörungen, Ängsten oder Depressionen. Wobei erst jetzt die zurückhaltenden, introvertierten Jugendlichen kommen, die bisher die Krise scheinbar problemlos gemeistert haben, so Gottwald: „Die müssen jetzt aber plötzlich wieder in die Schule gehen und funktionieren. Die kommen damit nicht mehr klar. Mit der Öffnung kommen uns diese Jugendlichen auch noch zusätzlich ins Haus.“ Die Expertinnen und Experten befürchten deshalb, dass im Herbst noch mehr Jugendliche Hilfe brauchen.

Ein Drittel der Jugendlichen „schwimmt durch“

Forschungsergebnisse sprechen davon, dass ein Drittel der jungen Menschen gestärkt aus der Krise herausgeht, ein Drittel „schwimmt durch“ – ohne psychischen Schaden, und auf ein Drittel der Jugendlichen müsse bewusst geachtet werden.