Eingang des Landesgerichts Steyr
Team Fotokerschi
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Chronik

Schwere Vorwürfe gegen Ärzte

Zwei Ärzte im Bezirk Steyr-Land in Oberösterreich sollen über Jahre Patientinnen und Patienten gesundheitlich und Krankenkassen wie Patienten finanziell geschädigt haben. Teilweise sollen auch länger andauernde und irreparable Gesundheitsfolgen entstanden sein.

Einer Patientin soll etwa ein Zahnimplantat in entzündliches Gewebe eingesetzt worden sein. In einem Fall soll ein Zahnprovisorium als fertiges Produkt eingesetzt und auch an die Kassen verrechnet worden sein. Der finanzielle Gesamtschaden liege bei über 500.000 Euro, berichtet die Polizei. Insgesamt sind 224 Delikte bekannt, die Praxis ist bis auf Weiteres geschlossen.

Ermittlungen seit August 2018

Seit August 2018 ermittelten die Beamten nach der Anzeige einer Geschädigten bei der Staatsanwaltschaft Steyr. Einem 45-jährigen Zahnarzt wurde vorgeworfen, Abrechnungen vorgelegt zu haben, denen keine oder andere als angeführte Behandlungen zugrunde lagen. Dadurch soll er Krankenkassen und Patienten finanziell geschädigt haben. Zudem soll er Unterschriften von Patienten auf Anträgen gefälscht haben.

Grobe Fehlbehandlungen

Ein 54-Jähriger soll vor allem Behandlungen durchgeführt haben, für die er keine Nostrifikation besaß. Einer der beiden Brüder soll eine abgeschlossene Ausbildung absolviert haben – allerdings keine Facharztausbildung. Der andere soll nur über eine eingeschränkte Ausbildung verfügen. Ordiniert haben sie in zwei Zahnarztpraxen, wo es auch zu den Fehlbehandlungen gekommen sein soll. Sachverständige stellten bei vielen Patienten oft eine grobe Fehlbehandlung fest.