Ausstellung Die Arbeit in und an der Zukunft im AEC
Ars Electronica – Robert Bauernhansl
Ars Electronica – Robert Bauernhansl
Kultur

Arbeitswelt und Digitalisierung im AEC

Die Digitalisierung ist ein Prozess, der die Arbeits- und Lebenswelt nachhaltig verändert. In einer Ausstellung widmen sich die Arbeiterkammer OÖ und das Ars Electronica Center der Frage, wie „Die Arbeit in und an der Zukunft“ aussehen könnte.

Neue digitale Technologien werden mit atemberaubender Geschwindigkeit entwickelt. Sie halten in vielen Berufen Einzug und die Anforderungen im Job ändern sich. Was heute mit dem Begriff Arbeit gemeint ist alles andere als klar. 36 Prozent der Beschäftigten in Oberösterreich geben an, dass sich ihr Arbeitsplatz in den vergangenen fünf Jahren sehr stark verändert hat. 21 Prozent sind der Meinung, dass ihre Arbeit in zehn Jahren von einem Computer oder einer Maschine erledigt wird.

Ausstellung Die Arbeit in und an der Zukunft im AEC
Ars Electronica – Robert Bauernhansl
Ein Exo-Skelett vernetzt Mensch und Maschine

„Nicht die IT sollte das Szepter in der Hand haben, sondern die Gesellschaft und dafür brauchen wir Kultur“, stellte Ars-Electronica-Direktor Gerfried Stocker bei einer Presseführung mit AK-Präsident Johann Kalliauer, Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ), Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP), Künstler Amir Bastan und Kuratorin Veronika Krenn am Dienstag in Linz voraus. Homeoffice, Videokonferenz, wie sicher ist mein Job, wie bin ich sozial abgesichert und wie ist das in anderen Ländern und ist die schnelle E-Mail nach Feierabend eigentlich Arbeit? – all das beleuchtet die Ausstellung.

Daten und der Datenhoheit

Den Daten und der Datenhoheit wird viel Raum gegeben. Wenn wirtschaftliche Interessen im Spiel seien, funktioniere es. Wie es um den Schutz der Datenhoheit von Individuen bestellt ist, sei eine politische Entscheidung, sagte Stocker. So erklärt eine Roboterstimme, sobald man das schwarze Zelt im ersten Stock betritt, dass nun persönliche Daten auslesen werden – ein Fake, aber tatsächlich ist das möglich und wird etwa zur Beurteilung eines Kandidaten bei der Jobsuche angewendet. Stocker sieht uns hier am „Übergang von der Automatisation zur Autonomisation“.

Ausstellung Die Arbeit in und an der Zukunft im AEC
Ars Electronica – Robert Bauernhansl
Menschen und Roboter als Marionetten der Digitalisierung

Weitere Fragen widmen sich der Fairness von Algorithmen und der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine bzw. Maschinen untereinander. In den Untergeschoßen, wo einzelne Projekte im Vordergrund stehen, demonstrierte Stocker wie Exoskelette bei körperlich schweren Arbeiten unterstützen können. Die künstliche Intelligenz „Queen B“ beobachtet Menschen beim Arbeiten und schlägt eine Pause oder Kaffee vor, wenn man zu ermüden droht bzw. schickt einen in eine Meditationszone, wenn nichts weitergeht – Unterstützung oder Überwachung? Eine der vielen Fragen, die hier aufgeworfen werden und einmal mehr zeigen, dass Technik nur eine Seite der digitalen Revolution ist. Am wichtigsten sei „unsere Verantwortungsfähigkeit und die Bereitschaft zur Verantwortung“, appellierte Stocker an „Menschen, die mitdenken, bei dem was wir mit KI tun“.

Die Ausstellung „Die Arbeit in und an der Zukunft“ im AEC ist ab 8. Juni geöffnet.