Das Auto des 26-jährigen Bosniers war der Polizei gegen 22.45 Uhr bei einer Verkehrskontrolle in der Wiener Straße aufgefallen, weil es so langsam auf sie zukam. Der Fahrer hielt aber nicht zur Kontrolle an, sondern zeigte bei seiner langsamen Fahrt den Polizisten immer wieder Koran-Bilder auf seinem Handy durch das Autofenster. Die Polizisten forderten Unterstützung an und eine Streife konnte den Bosnier schließlich doch anhalten.
Mehrmals von Polizeiauto gerammt
Einer der Polizisten öffnete die Fahrertür, ein anderer versuchte von der Beifahrerseite den Zündschlüssel abzuziehen, ein dritter postierte sich vor dem Fahrzeug. Plötzlich gab der Bosnier Gas. Der Polizist auf der Fahrerseite wurde 50 Meter weit mitgeschleift und schwer verletzt, die anderen konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Bosnier raste davon.
Flucht über die Mühlkreisautobahn
Bei seiner Fahrt auf der Mühlkreisautobahn (A7) touchierte der 26-Jährige mit seinem Wagen mehrere Polizeiautos und hielt immer wieder den Koran ans Fenster. Erst als die Polizei das Auto bei der Ausfahrt Dornach mehrmals rammte, war die Flucht zu Ende.
Heftige Gegenwehr
Der Bosnier sperrte sich im Auto ein und die Polizisten mussten die Tür mit Gewalt aufbrechen. Die Festnahme gestaltete sich schwierig, weil sich der Mann laut Polizeibericht heftig wehrte. Er konnte aber doch in das Polizeianhaltezentrum Linz eingeliefert werden.
Motiv völlig unklar
Zwei Beamte mussten nach dem Vorfall ambulant im Spital versorgt werden, auch der 26-Jährige erlitt Verletzungen. Sein Motiv war zunächst völlig unklar. Die Ermittlungen wurden vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung übernommen.
In der Wohnung des Mannes haben Polizisten Laptop und Handy des Bosniers beschlagnahmt. Sie werden derzeit ausgewertet und sollen Klarheit bringen, ob sich der Mann radikalisiert hat. Er gilt als Einzelgänger, hat vier Jahre eine Koranschule in Saudi Arabien besucht und gilt nach wie vor als Student.
Der Bosnier wurde am Freitagvormittag in Untersuchungshaft genommen.