Pinzgauer Fleckvieh
ORF.at/Georg Hummer
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Landwirtschaft

Weltmilchtag: Immer weniger Milchbauern

Die Zahl der Milchbauern in OÖ wird nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer auch in den kommenden Jahren weiter zurückgehen. Präsidentin Michaela Langer-Weninger forderte im Vorfeld zum „Weltmilchtag“ am Dienstag faire Preise für die Landwirte.

Aus Sicht der Bauernvertretung zeige die Entwicklung in die falsche Richtung: die Auflagen für die Arbeit der Milchbauern steige laufend, etwa um Vorgaben beim Tierwohl zu erfüllen – gleichzeitig stagnierten aber die Einkommen. Vom Endverbraucherpreis der Milch erhalte ein Landwirt gerade einmal 30 Prozent.

Kein Wunder also, dass die Zahl der oberösterreichischen Milchbetriebe in den vergangenen zehn Jahren rasant gesunken ist – von 10.500 auf zuletzt 6.300, vor allem Nebenerwerbsbetriebe haben die Milchwirtschaft aufgegeben.

Betriebe wurden größer

Was bei dieser Entwicklung aber auch auffällt: die Milchanlieferung ist in diesem Zeitraum leicht gestiegen: von 900.000 auf über eine Million Tonnen. Die bestehenden Betriebe sind also größer geworden und profitieren auch von der technischen Entwicklung, zum Beispiel bei Melkrobotern.

Milchbauern mit Österreichpakt stärken

Auch in den kommenden Jahren wird die Zahl der Milchbauern nach Erwartung der Landwirtschaftskammer weiter zurück gehen, wenn auch nicht so stark wie zuletzt. Damit die heimischen Betriebe künftig überleben können, fordert Präsidentin Langer-Weninger die Stärkung eines so genannten Österreichpakts mit dem heimischen Handel. Zentraler Inhalt: die Handelskonzerne sollten aufhören, mit – laut Bauernvertretung überzogenen – Aktionen die Preise zu ruinieren. Dadurch würde das wertvolle Lebensmittel Milch entwertet.