Ein gutes dutzend Mitarbeiter bei der Covid-19-Kontaktverfolgung
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Coronavirus

Kritik an Kontaktpersonenmanagement

Das Kontaktpersonenmanagement in Oberösterreich sei seit Ausbruch der Pandemie zweimal zusammengebrochen. Das zeigt eine Analyse der Austrian-health-academy mit Bezug auf die Zahlen der Ampelkommission auf.

Dadurch sei die Pandemie nur noch schlimmer geworden, so das Fazit. Das Land Oberösterreich sieht das anders: Oberösterreich stehe beim Kontaktpersonenmanagement besser da als in dieser Analyse.

22 Prozent Aufklärungsquote im März

Ende März betrug die Aufklärungsquote beim Kontaktpersonenmanagement 22 Prozent, so die Austrian-health-academy in ihrer Analyse. Das heißt, nur bei rund jeder fünften Infektion konnte nachvollzogen werden, wie die Ansteckung passierte. Bundesweit betrug die Quote hingegen 50 Prozent, so die Autoren. Noch schlimmer soll es Vorjahr gewesen sein, da soll die Quote zwischenzeitlich auf unter 14 Prozent gesunken sein, beziehen sich die Autoren auf Zahlen der Ampelkommission.

„Abgabe von Aufgaben an Länder verbrauchte Zeit“

Das hatte fatale Folgen, so Maria Hofmarcher von der Autrian-health-academy: „Dass dieser Zusammenbruch der Kontaktnachverfolgung, vor allem bis zum Jahresende, leider dazu beigetragen hat, dass hier Erkrankung und auch Tod passiert ist, der vielleicht vermeidbar gewesen wäre.“ Kritisch wird auch der Föderalismus betrachtet. Dass der Bund Aufgaben an die Länder abgab, habe wertvolle Zeit auch beim Kontaktpersonenmanagement verbraucht. Unterm Strich habe es in Oberösterreich – abgesehen von den Einbrüchen – aber bislang gut funktioniert, so die Autorin.

Land OÖ: „Oberösterreich besser als in Analyse“

Beim Land Oberösterreich sieht man das anders. Man stehe deutlich besser da als in der Analyse angegeben, heißt es aus dem Krisenstab. Demnach konnten im heurigen Jahr rund zwei von drei Neuinfektionen nachverfolgt werden. Das entspricht einer Aufklärungsquote von mindestens 63 Prozent, bezieht man sich beim Land auf Zahlen der AGES. Warum die Zahlen der AGES nun mit jenen der Ampelkommission weit auseinanderklaffen, ist nicht bekannt.