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VHS Tirol/Schischkoff
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Chronik

RH: Wirksamkeit der Sprachförderung „fraglich“

Die Wirksamkeit der Sprachförderung in Kindergärten sei fraglich, so der Rechnungshof in seinem aktuellen Bericht. Er fordert österreichweit einheitliche Vorgaben für die Verwendung der Förderung. Denn die Umsetzung in den Bundesländern sei höchst unterschiedlich.

Bekanntlich bekommen die Länder – also auch Oberösterreich – Geld vom Bund, das sie in die Sprachförderung der Kindergärten investieren sollen. Damit die Kinder dann in der Schule keine Sprachprobleme haben und dem Unterricht leicht folgen können. Wie und wo dieses Geld für die Sprachförderung eingesetzt wird, können die Länder weitgehend selbst bestimmen. In Oberösterreich ist das Geld möglichst flächendeckend eingesetzt worden, so der Bericht, in Niederösterreich etwa tendenziell nur in Landeskindergärten.

„Bemüht, gemeinsame Standards zu erarbeiten“

Zudem hat man in Oberösterreich versucht zu eruieren, wo viele Kinder mit Sprachschwierigkeiten sind und dort verstärkt zu fördern. Kritik übt der Rechnungshof aber auch an der Wirksamkeit. Denn im letzten Kindergartenjahr gab es in Oberösterreich im Jahr 2017 etwa 1.400 Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen. Beim Übertritt in die Volksschule waren es dann plötzlich mehr als doppelt so viel. Vom Bildungsministerium heißt es, man sei bemüht, gemeinsame Standards zu erarbeiten.

Zustimmung von SPÖ

Die SPÖ stimmt dem Rechnungshof zu. „Der Rechnungshof zeigt Bedarf auf“, so SPÖ-Familiensprecherin Petra Müllner in einer Medienaussendung am Freitag. Die Kindergärten müssten ernsthaft zu Bildungseinrichtungen weiterentwickelt werden.

Die ÖVP kontert und kritisiert das „ewige Schlechtmachen“ seitens der SPÖ. Denn Oberösterreich sei bei der Sprachförderung teilweise Musterschüler, so ÖVP-Klubobmann Christian Dörfel.