Mann ist angegurtet
publicdomain
publicdomain

Fast jedes zweite Todesopfer nicht angeschnallt

In Oberösterreich ist fast jeder Zweite bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommene Auto-Insasse nicht angeschnallt gewesen, das zeigen Zahlen aus dem Vorjahr. Damit ist Oberösterreich im Bundesländervergleich der traurige Spitzenreiter.

2020 sind in Oberösterreich 24 Menschen bei Verkehrsunfällen, als Autolenker, Beifahrer oder auf der Rückbank-Mitfahrende getötet worden. Fast die Hälfe dieser Todesopfer, genauer gesagt 46 Prozent, hatten keinen Sicherheitsgurt angelegt. Im Österreichschnitt waren 27 Prozent der getöteten Autoinsassen nicht angegurtet. Darauf verwies am Freitag der ÖAMTC Oberösterreich, anlässlich der UN-Verkehrssicherheitswoche, deren Ziel es ist, dass in den kommenden neun Jahren mindestens die Hälfte der Todesfälle im Straßenverkehr verhindert wird.

Und da ist das Anlegen eines Gurtes ein wesentlicher Pfeiler, wie ein Rückblick auf die bundesweite Unfallstatistik der vergangenen fünf Jahre zeigt. Ein Drittel der schwer verletzten oder getöteten Unfallopfer trug keinen Sicherheitsgurt, neun Prozent erlitten trotz Gurt schwere oder tödliche Verletzungen.

Neun Prozent der Autoinsassen nicht angeschnallt

Wie viel ein Sicherheitsgurt bewirken kann, sollte bei Gurtmuffeln Gehör finden. Und die gibt es auch 45 Jahre nach Einführung der Gurtpflicht noch zur Genüge: Wie eine Erhebung des ÖAMTC im heurigen Frühjahr in Linz gezeigt hat, sind neun Prozent der Autoinsassen unangeschnallt unterwegs gewesen. Nur mit angelegtem Gurt, der richtigen Sitzposition und der korrekten Einstellung der Kopfstütze könne die Sicherheitsausrüstung in einem Fahrzeug, wie der Airbag, ihre volle Wirkung entfalten und Leben retten, gibt ÖAMTC Landesdirektor Harald Großauer zu bedenken.

28 Todesopfer seit Jahresbeginn

Auch heuer gibt es bereits viele Todesopfer im Straßenverkehr. Seit Jahresbeginn sind 28 Menschen auf den heimischen Straßen ums Leben gekommen, so der Verkehrsclub Österreich, österreichweit 103. Während in ganz Österreich die Zahl der Verkehrstoten gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist, ist sie in Oberösterreich von 24 auf 28 gestiegen. Hauptunfallursachen waren hohes Tempo sowie Ablenkung. Es brauche verstärkte Maßnahmen, um dagegen vorzugehen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen, heißt es beim VCÖ.

Leider gebe es in Oberösterreich immer noch zahlreiche Gurtmuffel, so Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ). Gerade bei den Unfällen mit Todesfolge zeige sich, dass traurige Schicksale hätten vermieden werden können. Mit der Kampagne „Jeder Klick rettet Leben“ hoffe er, ein Umdenken erzielen zu können, so Steinkellner.