Wasser
ORF.at/Dominique Hammer
ORF.at/Dominique Hammer
Chronik

Wasserproblem durch Wachstum

Die Gemeinde Gramastetten steht durch ihr Wachstum vor einem Wasserproblem. Darauf weist die ortsansässige Wassergenossenschaft angesichts der Ortsentwicklungspläne hin. Pläne, die für den Gramastettner Bürgermeister aber nicht in Stein gemeißelt sind.

3.200 Menschen in den Gemeinden Gramastetten und Eidenberg werden aktuell mit Mühlviertler Quellwasser versorgt. Wenn es nach den Ortsentwicklungsplänen geht, sollen es aber deutlich mehr werden – und das werde ein Problem, warnt Franziskus Zeilinger, Obmann der Wassergenossenschaft Gramastetten: „Das Wasserproblem muss man ernst nehmen, weil wir hier in Gramastetten eigentlich eine wasserarme Gegend sind.“

„Steigerung auf 1.000 Kubikmeter ist zu schaffen“

Die Wassergenossenschaft könne eine Steigerung von 70 Prozent erreichen. Etwa mit einer zusätzlichen Wassererschließung in der Region, für die gerade grünes Licht gegeben wurde. Mit einer Million Euro sei dies das größte Investitionsprojekt der Wassergenossenschaft, so Zeilinger: „Dann kommen wir von derzeit 600 Kubikmeter Spitzenbedarf auf 1.000 Kubikmeter pro Tag. Das schaffen wir.“

„Überregionaler Leitungsbau ist nicht unsere Liga“

Viel mehr und trotzdem zu wenig, wenn man das regionale Entwicklungskonzept 2040 ansieht, so Zeilinger: „Mit einer Verdoppelung der Bauflächen in unserem Umfeld rechnen wir mit einem Wasserbedarf von rund 2.000 Kubikmeter pro Tag an Spitzentagen. Und das können wir einfach nicht schaffen.“

Sollten die Pläne bestehen bleiben, sei ein überregionaler Leitungsbau nötig – mit dem Blick auf die Kosten sagt der Obmann der Wassergenossenschaft ganz klar: „Das ist nicht unsere Liga.“ Schritt eins sei für ihn jetzt eine fachliche Grundlage zu schaffen, damit alle dieselben Zahlen zur Beurteilung der Lage in den Händen haben.

Bürgermeister relativiert die Zukunftspläne

Der Gramastettner Bürgermeister Andreas Fazeni relativiert diese Zukunftspläne: „Was in den Konzepten 2040 steht, ist ja nicht in Stein gemeißelt. Das ist ein Konzept, wo Möglichkeiten aufgezeigt werden. Das Ganze muss mit Maß und Ziel erfolgen, und wir wollen keinesfalls explodieren, denn das hätte nur negative Konsequenzen für unsere gesamte Infrastruktur.“

Dennoch: die Sorge sei berechtigt, auch wenn es aktuell genug Wasser in Gramastetten gibt, so der Bürgermeister. Denn der Ort sei an das Fernwassernetz angeschlossen. Um das auch in Zukunft garantieren zu können, werde nun ein Planungsteam gegründet: „Wo der Ortsplaner, die Wassergenossenschaft und auch weitere externe Experten drinnen sitzen", so Fazeni.

In den nächsten Monaten werde man sich diesem Thema widmen. Was auch im Sinn der Wassergenossenschaft ist, die eine fachliche Grundlage, darunter einheitliche Zahlen, als ersten wichtigen Schritt nennt.