Gerichtsakten
APA/ERWIN SCHERIAU/APA-POOL
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Gericht

Späterer Prozess nach tödlichem Lift-Sturz

Nach dem tödlichen Sturz eines 93-Jährigen in einen Liftschacht in Linz verzögert sich der Prozess gegen einen angeklagten Feuerwehrmann. Der Verteidiger des Feuerwehrmannes hat ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben.

Die Verzögerung der Gerichtsverhandlung bestätigt ein Sprecher des Gerichts gegenüber Radio Oberösterreich. Konkret soll die Elektrotechnik der Liftanlage nochmals untersucht werden. Das Gutachten könnte dem Fall noch eine Wende zu geben.

In Liftschacht gefallen

Ende Jänner 2020 stürzte das 93-jährige Opfer mehrere Meter den Liftschacht und kam dabei ums Leben. Laut einem Gutachten war die Liftklapptüre nur angelehnt und nicht ordnungsgemäß verriegelt. Deshalb konnte der Pensionist sie öffnen, obwohl die Liftkabine nicht in dem Stockwerk war, so die Schlussfolgerung. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft konzentrierten sich auf einen nahezu zeitgleichen Feuerwehreinsatz in dem Mehrparteienhaus. Eine Frau, die mit dem Lift steckengeblieben war, musste befreit werden. Nach diesem Einsatz könnte die Klapptüre nicht vorschriftsgemäß verriegelt worden sein.

Feuerwehrmann angeklagt

Ende Jänner brachte die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Feuerwehrmann der Linzer Berufsfeuerwehr ein. Der Prozess hätte eigentlich im Frühjahr beginnen sollen, verzögert sich aber. Das Gericht möchte das neu in Auftrag gegeben Gutachten abwarten, frühestens in zwei Monaten dürfte die Sache damit vor Gericht landen.

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft handelt es sich um fahrlässige Tötung wegen Unterlassung, der Strafrahmen beträgt entweder ein Jahr Haft oder eine Geldstrafe.