Schild mit Aufschrift Riegerbank
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Wirtschaft

Rieger Bank: Konkursverfahren seit 23 Jahren

Das Konkursverfahren der Rieger Bank AG gehört mit einer Dauer von 23 Jahren zu den langwierigsten in Österreich. Für heuer zeichnet sich nach Einschätzung des Alpenländischen Kreditorenverbandes aber ein Ende ab.

Der Konkurs der auf Wechselgeschäfte spezialisierten Rieger Bank AG im Jahr 1998 war ein aufsehenerregender Fall. Offenbar hatte der damalige Bankeigentümer Wolfgang Rieger, der zu dieser Zeit auch Präsident des LASK war, Bilanzfälschung im großen Stil begangen und dann systematisch Geld aus der Bank abgezogen und ins Ausland verschoben.

87 Millionen Euro Schulden

Als aufflog, dass die Bank mit 1,2 Milliarden Schilling – das entspricht etwa 87 Millionen Euro – verschuldet war, flüchtete Rieger nach Südfrankreich. Er nahm damals auch mehrere Hundert Millionen Schilling in bar aus dem Banktresor mit. Als die Ermittler dem Ex-Bankenchef drei Wochen später schon dicht auf den Fersen waren und auch das gestohlene Bargeld bereits großteils sichergestellt war, stellte sich Rieger in Wien.

Haftstrafe für Eigentümer

Er wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, das Konkursverfahren über die Bank jedoch zog sich wegen komplizierter rechtlicher und verfahrenstechnischer Fragen über zwei Jahrzehnte und soll heuer endlich abgeschlossen werden, erwartet man beim Alpenländischen Kreditorenverband. Letztlich wurden in dem Verfahren Forderungen von 1.316 Gläubigern in Höhe von rund 88 Millionen Euro anerkannt. Die Konkursquote wird am Ende etwa 9,4 Prozent betragen. Der Konkurs der Rieger Bank zählt damit zu den größten und am längsten dauernden Bankenkonkursen Österreichs.