Impfpass wird gestempelt
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Regeln für die „neue Freiheit“

Die neue Freiheit nennen es viele: ins Restaurant gehen, ins Kino oder zu Sportveranstaltungen. Dazu gehören Regeln, wie die neue „3-G-Regel". Die Öffnung komme mit den richtigen Begleitmaßnahmen, so Lungenspezialist Bernd Lamprecht.

Das Auftreten CoV-Varianten sieht der Lungenspezialist eher entspannt: „Die Vorsichtsmaßnahmen, die als begleitende Maßnahmen weiter gelten, sind ja dazu gedacht, genau solche Risiken abfedern zu können“. Und von allen Varianten, die indische eingeschlossen, wisse man derzeit, dass die verabreichten Impfstoffe „zumindest vor schweren Verläufen schützen“.

Zuversicht, dass Krankenhauszahlen nicht enorm steigen

Es sei klar, dass die Fall- und Inzidenzzahlen wieder steigen würden, Lamprecht, „aber wir sind einigermaßen zuversichtlich, dass sich das nicht automatisch in höhere Krankenhaus-Belagszahlen übersetzen wird“. Die Krankenhausbelegungen könnten in den nächsten zwei Wochen sogar noch weiter sinken, „und dann wären wir schon sehr froh, wenn wir keine Anstiege verzeichnen müssen“. Ziel sei es, genügend Betten für andere Herausforderungen zu haben, so Lamprecht. Je höher die Immunisierung desto höher auch die Chance auf „einen Sommer, der kaum noch Einschränkungen bringt“.

Lamprecht über die Öffnungen

Bernd Lamprecht, Vorstand der Lungenheilkunde am Kepler Uni-Klinikum spricht über die bevorstehenden Öffnungen.

Stelzer: Lage stimmt optimistisch

Die aktuelle Coronavirus-Situation mit so niedrigen Infektionszahlen stimme optimistisch, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Dienstag. Und Oberösterreich gehe gut vorbereitet in die Öffnung: ohne Regeln geht es auch weiterhin nicht, denn überwunden sei die Krankheit noch nicht, das Coronavirus werde uns weiter begleiten.

"Es gelten also nach wie vor in den nächsten Wochen die Vorschriften der Tests, das Maskentragen, das Abstandhalten – wenn die Entwicklung so gut bleibt und wenn wir noch mehr beim Impfen vorankommen, dann sollte es natürlich möglich sein, dass wir in einigen Wochen die Lockerungsschritte erweitern“, so Stelzer.

Vorbereitungen in Gastronomie
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Beispiel Gastronomie: Konkret dürfen in Innenräumen vier Erwachsene und sechs Kinder an einem Tisch sitzen, im Gastgarten zehn Erwachsene und zehn Kinder. Sperrstunde ist um 22.00 Uhr. Außer bei Tisch herrscht Maskenpflicht. Beschäftige in der Gastronomie müssen regelmäßig testen gehen. Wer keinen gültigen Test hat, muss mit FFP2-Maske arbeiten.

Ab Mittwoch sind aber nicht nur wieder Wirtshausbesuche erlaubt. Auch Kinos, Theater, Opern- und Konzerthäuser dürfen wieder Publikum begrüßen. Hier gilt die 3-G-Regel – getestet, genesen oder geimpft. Außerdem gelten Registrierungspflicht, Maskenpflicht und Abstandsregeln.

Große Familienfeiern vorerst tabu

Um Geduld ersuchen Gastro- und Hotellerievertreter noch bei Geburtstags-, Hochzeits-, Tauf- und sonstigen Familienfeiern in Lokalen. Derartige Feste bleiben weiterhin grundsätzlich untersagt.

Der Appell an Gäste und Kunden, korrekt getestet ins Lokal zu kommen, beschränkt sich aber nicht nur auf Gastronomie und Hotellerie, sondern gilt ebenso für Freizeiteinrichtungen und körpernahe Dienstleister wie Friseure, Masseure, Kosmetiker und Fußpfleger, heißt es aus der Wirtschaftskammer. In Fitness-Studios darf nur während der Sportausübung und unter der Dusche der FFP2-Mund-Nasenschutz abgenommen werden.

Selbsttests mit QR-Code als Eintritt

Ab Mittwoch können in Apotheken mit der E-Card Testkits für die QR-Code-Selbsttests abgeholt werden, so das Land OÖ, das vier Millionen solcher Kits kostenlos bereitstellt. Voraussetzung zur Durchführung ist eine Internetverbindung und ein Endgerät mit Kamera. Und so läuft dieser Test ab:

3-G-Regel im Detail

Getestet:

  • Selbsttest mit QR-Code des Landes: 24h
  • Antigen-Test in der Teststraße 48h
  • Antigen-Selbsttest unter Beaufsichtigung 48h
  • PCR (inkl. Gurgeltests): 72h

Genesen:

  • Absonderungsbescheid oder ärztliche Bestätigung oder Nachweis §4 Abs 18 EpiG: max. für 6 Monate
  • Neutralisierender Antikörpertest: max. 3 Monate

Geimpft:

  • Gelber Impfpass mit Chargenetikett/-nummer
  • Impfkärtchen des Herstellers mit Chargenetikett/-nummer
  • Ausdruck aus ELGA/Impfpass über Handysignatur, Apotheken oder niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
  • „Grüner Pass“ – Ausdruck oder Download geplant ab 4.6. möglich

148 Neuinfektionen

148 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in Oberösterreich von Dienstag auf MIttwoch registriert worden. Laut Krisenstab des Landes waren am MIttwoch in Oberösterreich 1.382 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. 3.664 Menschen waren in Quarantäne. 112 Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, 43 von ihnen auf Intensivstationen. Seit Ausbruch der Pandemie müssen in Oberösterreich 1.736 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 beklagt werden.

7-Tage-Inzidenz bei 67,3

Der Wert der 7-Tage-Inzidenz wurde für das gesamte Bundesland mit 67,3 berechnet. Am höchsten war dieser am Sonntag in der Stadt Steyr (107,7), am niedrigsten im Bezirk Urfahr-Umgebung (27,9).

663.360 Impfdosen verabreicht

497.267 Personen bekamen bislang in Oberösterreich eine CoV-Schutzimpfung. Insgesamt wurden laut Krisenstab des Landes bei dieser großangelegten Impfkampagne bis 19. Mai 663.360 Impfdosen verabreicht, nach folgender Aufteilung, so der Krisenstab:

  • Alten- und Pflegeheime 22.822
  • Krankenanstalten 28.704
  • Ü80 (außerhalb APH) 60.468
  • niedergelassene Ärzte/-innen 2.051
  • Rettungsdienste 6.739
  • Einrichtungen nach dem Chancengleichheitsgesetz 6.615
  • Impfstraßen 207.650
  • Hochrisikopatient/-innen und enge Angehörige 141.601
  • Bildungseinrichtungen 20.617
  • 2. Teilimpfung 166.093

Penninger-Medikament in Studie

Das vom oberösterreichischen Genetiker Josef Penninger entwickelte potentielle Covisd-19-Medikament APN01 wurde jetzt zur Teilnahme an einer öffentlich finanzierten Studie in den USA eingeladen. Gemeinsam mit zumindest zwei anderen möglichen Medikamenten soll der Wirkstoff an gut 1.600 Patienten in 50 US-Kliniken erprobt werden. Ziel der Studie ist die Beschleunigung der Entwicklung von Medikamenten zur Covid-19 Therapie. Gleichzeitig will Apeiron, das von Penninger in Wien gegründete Unternehmen, in Studien untersuchen, wie gut sich der Wirkstoff zur Inhalation eignet. Damit könnte das Medikament schon in einer frühen Erkrankungsphase eingesetzt werden, so das Unternehmen.