Wein Flasche
pixabay/ Vinotecarium
pixabay/ Vinotecarium
Coronavirus

Alkoholkonsum im ersten Lockdown „massiv“ gestiegen

Das Institut Suchtprävention hat den Alkoholkonsum im Lockdown erhoben. Das Ergebnis: Im ersten Lockdown ist der Alkoholkonsum massiv angestiegen. Es sei eine Schwankung, die man so in Österreich noch nie gehabt habe, so Experten.

Sieben Prozent der rund 1.000 Befragten haben Anfang 2020 angegeben, täglich Alkohol zu trinken. Dann kam der erste Lockdown. Zwischen März und Juni waren es dann schon mehr als 13 Prozent der rund Befragten, die täglich Alkohol getrunken haben.

Kurosch Yazdi, Suchtmediziner am Linzer Kepler Universitätsklinikum sagte im Interview mit dem ORF OÖ: „Das ist eine Schwankung, die wir in der Art in Österreich noch nicht gehabt haben, insofern können wir eindeutig sagen‚ ja es ist etwas Besonderes“.

Nach Lockdown wieder rasch gesunken

Nach dem Ende des Lockdowns hat sich der Alkoholkonsum schnell wieder knapp über dem Niveau vor dem Lockdown eingependelt. Und 14 Prozent der Befragten hätten im Vorjahr sogar weniger Alkohol getrunken, so Rainer Schmidbauer vom Institut Suchtprävention, „wobei da im Wesentlichen auf der Ebene der Motive weniger Anlässe genannt werden“. Also habe auch der fehlende Anlass für Festivitäten dazu geführt, dass eben manche weniger Alkohol konsumiert hätten.

Haberlander: Alkoholkonsum hinterfragen

Wenn die Wirtshäuser am Mittwoch wieder öffnen, wird sich das ändern. Dass das Land und die Österreichische Gesundheitskasse unmittelbar davor die Dialogwoche Alkohol eröffnen, hat da besondere Brisanz. Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP): „Es ist wichtig, dass wir unserem Konsum mit Alkohol nachspüren, auch hinterfragen und diskutieren“.

Wie sich der Alkoholkonsum im zweiten und dritten Lockdown verändert hat, ist noch nicht bekannt. Die entsprechenden Zahlen werden gerade ausgewertet.