Wirtschaft

Ermittlungen gegen Ex-Verantwortliche bei Abfallentsorger

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs- und Untreueverdachts gegen die ehemaligen Verantwortlichen des Abfallentsorgers Vorwagner in Pinsdorf (Bezirk Gmunden). Auslöser dafür war die Anzeige der neuen Eigentümer.

Vor fünf Jahren hat eine europäische Unternehmensgruppe den Abfallentsorger Vorwagner in Pinsdorf um 19,3 Millionen Euro gekauft. Wegen dieser Kaufverhandlungen wurde im August des vergangenen Jahres Anzeige erstattet. Die neue Unternehmensführung macht Ansprüche von mindestens zwölf Millionen Euro gegen die ehemaligen Verantwortlichen geltend, so Klaus Ainedter, der Anwalt des neuen Eigentümers von Vorwagner Kreislaufwirtschaft: „Rund sechs Millionen Euro sind eben ein überhöhter Kaufpreis. Rund sechs Millionen Euro sind der tatsächliche Schaden durch das Nichtoffenlegen diverser Problemzonen.“

„Massive umweltrechtliche Probleme verschwiegen“

Der zentrale Vorwurf: Die Verkäufer hätten bei den Verhandlungen massive umweltrechtliche Probleme des Unternehmens verschwiegen, und damit sei der Kaufpreis von damals 19,3 Millionen Euro überhöht gewesen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft prüfte den Fall und startete die Ermittlungen, so Ainedter: „Das LKA OÖ hat dann begonnen, die Ermittlungen aufzunehmen.“

„Fass ohne Boden“

Vergangene Woche sei auch eine Hausdurchsuchung durchgeführt geworden. Nach und nach würden immer neue Unregelmäßigkeiten auftauchen, etwa auch die rechtswidrige Entsorgung von nicht deponierfähigem Abfall: „Es scheint teilweise ein Fass ohne Boden zu sein. Es kommen immer neue Themen und Vorwürfe auf.“ Der Anwalt geht angesichts dessen von einem noch länger andauernden Ermittlungsprozess aus.