von links: Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP)
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Coronavirus

Großflächige Öffnung ab 19. Mai

„Wie versprochen öffnen Gastro, Tourismus, Kultur und Sport“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zu Beginn der Pressekonferenz am Montag. Dazu kommt der Normalbetrieb an Schulen ab 17. Mai. „Sie geben Hoffnung und Zuversicht“, so LH Thomas Stelzer (ÖVP OÖ) zu den Öffnungsschritten.

Österreich sei in Summe gut durch die dritte Welle der Coronavirus-Pandemie gekommen „es gibt in allen Bundesländern sinkende Ansteckungszahlen“, so Kurz. „So viel wie möglich zulassen, so wenige wie möglich einschränken“, sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) zur Strategie der Maßnahmen-Setzung.

Drei G-Regel: geimpft, getestet oder genesen

Natürlich gebe es bei mehreren Bereichen Einschränkungen, so Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und nennt „die drei Gs: geimpft, getestet oder genesen“. In der Gastronomie, nicht aber im Handel, kommt eine Registrierungspflicht ab 15 Minuten Aufenthalt. Auch die FFP2-Masken bleiben vielerorts vorerst Pflicht. Die Ausgangsbeschränkungen sind ab 19. Mai aufgehoben, um 22.00 Uhr ist in Lokalen und bei Veranstaltungen aber Sperrstunde.

Für Veranstaltungen gilt auch: Die im öffentlichen Leben geltende Abstandsregeln von zwei Metern kommt in den Zuschauerreihen nicht zur Anwendung, hier ist zu haushaltsfremden Personen ein freier Platz einzuhalten.

Größere Feste ab Juli möglich

Bei privaten Zusammentreffen dürfen sich tagsüber zehn Erwachsene plus Kinder treffen, nachts und indoor nur vier. Insgesamt sei man im europäischen Vergleich „eher bei den Großzügigen vorne dabei“, betonte Kogler. Weitere Öffnungsschritte wird es laut Bundeskanzler spätestens per 1. Juli geben. Diese könnten dann auch Hochzeiten, große Feste und Vereinsveranstaltungen betreffen.

Lockerung bei Volkskultur

Eine weitere Lockerung gibt es für den Bereich der Volkskultur, konkret Chöre und Blasmusikgruppen: Diese werden ab 19. Mai auch wieder in Innenräumen proben können, wobei die 20-Quadratmeter-Regel pro Teilnehmer zur Anwendung kommt. Zusätzlich müssen die Teilnehmer geimpft, getestet oder genesen sein, müssen allerdings bei der Ausübung ihrer Tätigkeit keine Maske tragen. Werde nicht geprobt, gelten die üblichen Masken- und Abstandspflichten, so Kogler. 20 Quadratmeter pro Besucher müssen auch die Museen weiterhin sicherstellen, ebenfalls bleibt die FFP2-Maskenpflicht, allerdings muss für einen Museumsbesuch kein Nachweis über Impfung, Test oder überstandene Erkrankung erbracht werden.

„Das Leben wird wieder bunter“

Der Bundeskanzler mahnte jedoch zur Vorsicht. Je besser sich alle an die noch geltenden Einschränkungen hielten, desto schneller würden weitere Öffnungsschritte möglich. Der Vizekanzler zeigte sich optimistisch: „In neun Tagen – am 19 Mai – wird das Leben in Österreich wieder bunter werden. Mit Sicherheit.“ Mehr dazu in Regeln für Öffnung präsentiert (news.ORF.at)

LH Stelzer: Hoffnung auf „altes Leben“ steigt

Die Öffnungsschritte bedeuten vor allem auch Zuversicht und Hoffnung, bald wieder ein möglichst unbelastetes und weitgehend gewohntes Leben führen zu können, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) in einer Medienaussendung. Der Druck aus den Ländern, vor allem Oberösterreich, habe sich ausgezahlt, so Stelzer: „Ich begrüße es daher ausdrücklich, dass der Stellenwert der Blasmusik, des Chorgesangs und anderer Vereinsaktivitäten nun auch in der Bundesregierung erkannt wird.“

Der Kampf um jeden Arbeitsplatz habe weiterhin oberste Priorität, so Stelzer. Und die ÖVP-Landesparteikonferenz beschloss am Montag den Fokus auf weitere drei Leitlinien zu legen: Chancen durch Digitalisierung und Bildung, die Entwicklung Oberösterreichs zum umweltfreundlichen Industriestandort und das Leben von sozialer Verantwortung.

SPÖ OÖ: Frühere Öffnung wäre möglich gewesen

Frühere Öffnungen wären mit einer besseren Impf- und Teststrategie und klarer Kommunikation bereits früher möglich gewesen, so SPÖ-Klubvorsitzender Michael Lindner in einer Medienaussendung. Er hebt dabei auch das Projekt „Wien gurgelt“ als Vorbild hervor. „Das ginge in Oberösterreich auch problemlos, wenn Landeshauptmann Stelzer bereit wäre – so wie der Wiener Bürgermeister Ludwig – das dafür nötige Budget bereitzustellen.“