Warnschild: Feuerwehr im Einsatz
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Chronik

Feuerwehr im Innviertel auf Stierjagd

In Roßbach (Bezirk Braunau am Inn) ist am Nachmittag die Feuerwehr Fraham auf Stierjagd gewesen. Zwei Stiere waren von einer Weide ausgekommen. 15 Feuerwehrleute rückten aus und konnten einen der beiden wieder einfangen. Der zweite musste letztendlich erlegt werden.

Der 60-jährige Landwirt und Halter der Tiere wollte auf einer Stierweide in Roßbach arbeiten und hatte deshalb einige der Rinder auf eine kleinere Weide getrieben. Zwei Stiere durchbrachen allerdings die Zäune und flüchteten. Weil die Tiere im Bereich der Aspacher Landesstraße frei herumliefen, verständigten Zeugen die Polizei und die Feuerwehr.

Es wurde Alarm ausgelöst und Feuerwehrkollegen mit Erfahrung im Umgang mit Rindern machten sich auf die Suche, so der Kommandant der Feuerwehr Fraham, Christoph Baier. „Die Leute müssen ja eine Ahnung haben, wie das Tier reagiert – und so war auch die Gefahr für die Einsatzkräfte auf ein Minimum reduziert“, so Baier. Der Landwirt hatte die Verfolgung der Tiere mit seinem E-Bike aufgenommen.

„Wir haben bald gesehen, dass die Tiere entlang des Baches unterwegs sind – und das relativ friedlich“, sagte der Einsatzleiter im Interview mit dem ORF OÖ. Eine Straße in der Nähe wurde aus Sicherheitsgründen gesperrt, „damit es zu keinen Unfällen kommt“.

Pferde zur Beruhigung eingesetzt

Dann wurden die Ausreißer vorsichtig in Richtung der nächstliegenden Landwirtschaft getrieben, so Baier. Plötzlich änderte sich die Stimmung der Tiere. Ein Stier flüchtete auf eine Pferdekoppel. Deren Eigentümer reagierten rasch und brachten auch zwei Pferde auf die Koppel, wodurch sich der Stier schnell beruhigte und eingefangen werden konnte.

Vergeblich waren allerdings die Fangversuche bei dem zweiten Tier. Der kehrte kurz vor der Weide um, lief auf den Besitzer zu und attackierte diesen zweimal. Der Landwirt konnte sich durch Abblocken mit seinem E-Bike und einem Sprung zur Seite vor dem Stier verteidigen und wurde bei der Attacke leicht verletzt.

Danach ging das Tier auch auf Feuerwehrleute los. Nach Rücksprache mit dem Bauern wurde der rabiate Stier schließlich getötet, teilte die Polizei mit. Die Stierjagd der 15 Einsatzkräfte dauerte ungefähr eineinhalb Stunden.