Die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) besuchte die Maibaumdiebe im Mühlviertel, um über eine frühere Rückkehr des symbolträchtigen Stammes nach Linz zu verhandeln. Der „Kopf der Maibaumdiebe“, Christian Mühleder, habe dabei rasch eingesehen, dass der Maibaum gerade heuer für Linz besonders wichtig sei, berichtet die Stadträtin am Dienstag in einer Aussendung: „So konnten die Verhandlungen in charmanter Weise mit der Aussicht auf eine Grillerei (zu einem späteren Zeitpunkt) schnell abgeschlossen werden.“
Am Samstag hatte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) noch angekündigt, dass der Baum erst am 29. Mai zurückkehren wird. In der Hoffnung auf bis dahin gelockerte Beschränkungen wollte man auch mit der 850 Jahre alten Maibaum-Spendergemeinde Neumarkt ein verspätetes Aufstellfest feiern.
Linzer Maibaum gestohlen
Wenn auch die Feiern und Aktionen zum 1. Mai heuer wieder eher gedämpft ausfallen, macht zumindest das Brauchtum keine Pause. Der Linzer Maibaum ist nämlich Samstagfrüh gestohlen worden – mit einem Trick.
Maibaum in aller Seelenruhe umgelegt
Gegen 6.00 Uhr machte sich am Samstag eine Gruppe von jungen Neufeldnern auf dem Linzer Hauptplatz ans Werk. Auf die Fragen von Passanten antworteten sie, dass sie den Maibaum wegen einer Unwetterwarnung abmontieren müssten. Der Baum wurde dann fachgerecht geneigt, auf dem Hauptplatz abgelegt und dann für den Transport verladen. Wenig später fuhren die Neufeldner mit dem Baum davon.
Die Frage, warum der Maibaum nicht bewacht wurde, ist schnell beantwortet. Am Mittwoch war in einer Presseaussendung der Stadt zu lesen: „Aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Ausgangssperre, die von 20.00 bis 6.00 Uhr gilt, wird der Maibaum heuer übrigens nicht bewacht werden, de facto entfällt auch die Tradition des Maibaumstehlens.“