Arbeitsmarktservice AMS Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Wirtschaft

Arbeitslosenquote deutlich unter Vorjahr

Um 3,1 Prozentpunkte ist laut AMS die Arbeitslosenquote im April gegenüber dem Vorjahr in Oberösterreich gesunken. AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer freut sich vor allem darüber, dass inzwischen die Beschäftigung sogar höher liegt als vor der Pandemie.

Etwas mehr 36.000 Menschen waren im April beim AMS in Oberösterreich arbeitslos gemeldet, vor einem Jahr waren es noch fast 22.000 mehr. 680.000 Personen hatten im vergangenen Monat einen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenquote liegt damit heuer bei 5,1 Prozent. Während des ersten Lockdowns waren es mehr als acht Prozent.

Öffnungen sollen Arbeitslosenzahlen weiter senken

Die Arbeitslosigkeit ist bei den Männern etwas stärker als bei den Frauen gesunken, der größte Rückgang wurde bei den Unter-25-Jährigen verzeichnet, aber auch bei den Älteren über 55 ist die Zahl der Jobsuchenden zurückgegangen. AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer erwartet durch die Öffnungen in der Hotellerie und Gastronomie einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenzahlen.

Fast 25.000 offene Stellen

Deutlich verändert hat sich auch die Zahl der offenen Stellen. 24.443 waren im April beim AMS bekannt, das ist um die Hälfte mehr als noch vor einem Jahr. Die meisten Firmen, die derzeit Mitarbeiter suchen, sind in der Produktion und um Handel tätig, vor allem aber der Leasingbereich meldet fast 8.000 offene Stellen.

Mit der Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent liegt Oberösterreich weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 8,7 Prozent und kann die niedrigste Quote aller Bundesländer vorweisen. Die höchste Arbeitslosenquote ist in Wien zu finden, sie liegt dort bei 13,6 Prozent.

Politische Reaktionen

Erfreut von den aktuellen Zahlen zeigten sich Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP). Die Beschäftigung sei mittlerweile höher als im April 2019, der Kampf um jeden Arbeitsplatz gehe trotzdem weiter, denn hinter Arbeitslosenzahlen würden immer menschliche Schicksale stehen. Dazu haben man den „Pakt für Arbeit & Qualifizierung“ für Oberösterreich geschnürt. 342 Millionen Euro würden insgesamt in Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen investiert, davon würden 102.000 Menschen profitieren, so Stelzer und Achleitner.

Für FPÖ-Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner sei es natürlich erfreulich, dass sich die Arbeitslosenzahlen im April auf niedrigem Niveau befinden. Man dürfe sich jedoch keine Illusionen machen, denn durch auslaufende Stundungen und künstlich verzögerten Betriebsinsolvenzen werde man am Arbeitsmarkt noch Probleme bekommen, wenn seitens des Bundes nicht nachgesteuert werde, so Haimbuchner. Jetzt brauche Österreich eine Gründungs- und Entbürokratisierungsoffensive. Dazu seien auch der Verzicht auf Steuererhöhungen und die zielgerichtete finanzielle Förderung von Unternehmertum wichtig, so Haimbuchner.

Die SPÖ-Landesvorsitzende und Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer sieht angesichts zehntausender Arbeitsloser dringenden Handlungsbedarf. Sie setzt sich daher für eine Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden ein. „Ein Ziel könnte sein, dass 30.000 Vollzeitbeschäftigte ihre Wochenstunden um 20 Prozent reduzieren und somit mehr Zeit für Familie, Freizeit und Erholung haben. Damit würde man 7.500 neue Jobs schaffen“, so Gerstorfer in einer Aussendung. Für die Unternehmen soll es eine zweijährige Unterstützung geben.

Die Grüne Arbeitsmarktsprecherin Ulrike Schwarz sieht, wenn auch der Trend der aktuellen Zahlen stimme, weiterhin die Langzeitarbeitslosigkeit als größte Herausforderung. „Gegenmaßnahmen wurden zwar gesetzt, aber sie müssen erstens endlich anlaufen und zweitens durch weiter Initiativen ergänzt werden“, so Schwarz.