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Wirtschaft

Duale Akademie kommt österreichweit

Das Modell der Dualen Akademie der Wirtschaftskammer Oberösterreich wird 2022 bundesweit ausgerollt. Die Ausbildung soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) spricht von einem „Vorzeigemodell“.

Die bezahlten Trainee-Programme, die in Oberösterreich derzeit vom AMS gefördert werden, dauern zwei bis drei Jahre und enden mit einer Lehrabschlussprüfung zum „DA Professional“. Das dreiteilige System sieht rund 70 Prozent der Ausbildungszeit in einem Betrieb, 20 Prozent in eigens für die Akademie geschaffenen Berufsschulklassen und 10 Prozent in weiteren Bildungseinrichtungen wie beispielsweise Fachhochschulen vor.

Wirtschaftskammerpräsidentin Doris Hummer
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180 Auszubildende sind bereits in diesem Ausbildungsmodell, sagt oö. WK-Präsidentin Doris Hummer

Derzeit gebe es 180 aktive Trainees, so oö. WK-Präsidentin Doris Hummer in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Linz. Künftig will man 1.000 junge Menschen ausbilden. Das Angebot richtet sich vor allem an Maturanten und Studienabbrecher.

Ab Herbst 2022 bundesweites Modell

Nun soll die Duale Akademie, die es in Oberösterreich seit knapp drei Jahren gibt, auch auf den Rest Österreichs ausgerollt werden. Salzburg, Vorarlberg und Wien sind bereits bei der Umsetzung, ab Herbst 2022 sollen auch die restlichen Bundesländer hinzukommen. Basis ist eine Richtlinie des Wirtschaftsministeriums.

Demnach werden die Absolventen der Dualen Akademie im nationalen Qualifikationsrahmen auf Stufe fünf – und damit gleichwertig mit einer HTL- oder HAK-Matura – eingestuft, so Schramböck. Eine klassische Lehre stehe auf Stufe vier, was einer dreijährigen Handelsschule oder technischen Fachschule entspricht.

Margarete Schramböck
APA/Helmut Fohringer
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) spricht von einem „Vorzeigemodell“

Die Ministerin verwies darauf, dass es österreichweit rund 20.600 offene Lehrstellen gebe, aber nur 10.900 Lehrstellensuchende. Lehre werde immer als etwas für 15-Jährige gesehen, sei aber „auch etwas für Erwachsene“, etwa wenn Menschen ein Studium abgebrochen haben und „nur“ eine AHS-Matura vorweisen können. Die Duale Akademie sei daher ein „absolutes Vorzeigebeispiel, wie man dem Fachkräftemangel begegnen kann“, ist sie überzeugt.