Ausstellungsansichten Portraet Künstlerinnenvereinigung Maerz 2021
Galerie MAERZ
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Porträts und Selfies in MAERZ Galerie

Heutzutage macht man ein Selfie, früher wurde von denen, die es bezahlen konnten – ein Porträt gemalt und diese Porträts waren die Königsdisziplin der Malerei. 600 Portraits zeigt die traditionsreiche MAERZ Galerie in Linz.

Stundenlang in einem Atelier still zu sitzen, um von einem Künstler portraitiert zu werden, findet in diesen Tagen nur noch selten statt. Dennoch sind Porträts beliebt wie eh und je. Dank Smartphones mit Selfie-Kamera entstehen täglich weltweit Millionen Porträts. Soziale Medien wie Facebook und Instagram bieten dazu die perfekte Plattform zur Inszenierung der eigenen Person und Darstellung anderer. In der renommierten Linzer Galerie MAERZ, die 1913 von Klemens Brosch, Anton Lutz und Adalbert Stifter gegründet wurde, widmet man sich ab Dienstag dieser Kunstform.

Ausstellungsansichten Portraet Künstlerinnenvereinigung Maerz 2021
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„Die Handykultur läuft der bildenden Kunst im Bereich Porträts vielleicht etwas den Rang ab. Ein Porträt anzufertigen, ist heutzutage vielleicht etwas anachronistisch, aber dennoch haben Portraits ihren Reiz. In der MAERZ Galerie zeigen wir derzeit 600 verschiedene Porträts“, sagt der Künstler und Kurator Gerhard Brandl.

Spielerischer Umgang mit dem Handy

Der Linzer Künstler Herbert Schager jagt seine Selfies durch diverse Fotofilter-Apps, verfremdet, betont, irritiert und spielt mit seinen Selbstportraits. Elisabeth Watzek lebt in einer Wohngemeinschaft in der Stadt Peuerbach und arbeitet in der Caritas Kreativwerkstatt St. Pius. Dort hat sie ihren ganz eigenen Stil entwickelt, sie malt und zeichnet fast täglich. Mit dabei ist auch Dietmar Brehm mit seinen Selfie-Icons: „Dietmar Brehm tritt als Künstler in diversen Verkleidungen auf, sei es als Afrikaforscher, Terminator, Cowboy, Indianer oder Chinese. Aus seinem Werkblock „Icons“ ist das eine Sub-Serie mit Selfie-Icons, diese umfasst ein paar Hundert Arbeiten“.

Charakterstudien und Stimmungen

Bei den Porträts, egal ob gemalt, gezeichnet, fotografiert oder gedruckt geht es nicht immer um eine möglichst genaue Abbildung eines Menschen. Absicht ist es, das Wesen und die Persönlichkeit aber auch Stimmungen zum Ausdruck zu bringen, wie bei Wolfgang Hirber. Quer durch den Raum steht Gerhard Brandls eigenes Porträtarchiv mit 400 Werken. Die Besucher können hier eine Arbeit nach der anderen herausziehen. Brandl malt klassisch mit Ölfarben auf Leinwand, teilweise sind seine Bilder mit Epoxitharz überzogen. Als Motiv bevorzugt er ausschließlich Menschen, die er persönlich kennt.

Arbeiten von 28 Künstlerinnen und Künstlern

Insgesamt kann man in der Galerie MAERZ Arbeiten von 28 Künstlerinnen und Künstlern sehen. Die teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen sind: Armin Andraschko, Josef Bauer, Renate Billensteiner, Gerhard Brandl, Dietmar Brehm, Franz Ecker, Franz Fischbacher, Margit Fleischanderl–Feyerer, Bernhard Fuchs, Michael Goldgruber, Peter Hauenschild, Otto Hainzl, Wolfgang Hirber, Paul Kranzler, Markus Lehner, Robert Lettner, Günter Lierschof, M.Rutt, Elisabeth Plank, Marco Prenninger, Johann Baptist Reiter, Herbert Schager, Simonis, Eckart Sonnleitner, Franz Süss, Katja Vassilieva, Elisabeth Watzek und Jörg Weismann

Die Ausstellung ist ab Dienstag bis 28. Mai von Dienstag bis Freitag von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Jeweils um 16.00 Uhr gibt es eine kostenlose Führung mit Kurator Gerhard Brandl.