Bett in einem Krankenzimmer mit weiß-beige-greistreiftem Überzug, davor ein Rollstuhl
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Politik

Hospizdienst kommt künftig nach Hause

Ein Sterben in Würde zu ermöglichen, das ist eines der ganz wichtigen Ziele unserer Gesellschaft. Weil mehr als die 84 Palliativ- und Hospizbetten in OÖ gebraucht werden, sollen künftig auch die mobilen Pflegedienste Hospiz- und Palliativaufgaben übernehmen.

Derzeit gibt es in Oberösterreich 84 stationäre Palliativ- und Hospizbetten – in Linz, Wels, Steyr, Rohrbach, Vöcklabruck, Ried und in Braunau. Allerdings sind diese nur schwer verfügbar. Von allen Menschen, die ein Hospiz- bzw. Palliativbett brauchen würden, bekommen nur etwa zwei Drittel eines, so LH Stv. und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) und Birgit Gerstorfer (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Zuhause sterben, das ist grundsätzlich Wunsch der meisten Oberösterreicher. In der Realität können das aber die wenigsten. Nur etwa ein Viertel der Schwerkranken kann die letzte Lebensphase tatsächlich daheim im Vertrauten verbringen – Tendenz sinkend, so die Statistik.

„Es geht um ein Trösten und Beistehen“

Oberösterreich will hier gegensteuern und eine Trendwende schaffen. Und zwar mit Hilfe der Mobilen Dienste, sagt Haberlander: „Es geht um ein Trösten und Beistehen, um ein Verabreichen der besten Schmerztherapie – es geht um ein Begleiten und wirklich auch um ein ‚menschliches-Nähe‘-Zeigen und -Geben. Und daher bin auch sehr froh, dass eben dieses gemeinsame Projekt entstanden ist“.

Eine Million Euro für Projekt

Durch das Projekt „Hospiz und Palliative Care im mobilen Dienst“ sollen die Mobilen Dienste speziell auf die Hospiz- und Palliativarbeit geschult werden, sagt Soziallandesrätin Gerstorfer, die das Ein-Millionen-Euro-Projekt gemeinsam mit dem Gesundheitsressort finanziert. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen geben Sicherheit, können noch besser als bisher auf die Wünsche der Betroffenen, auch Familienmitglieder, eingehen; eine Erleichterung in einer ohnehin sehr belastenden Phase“.

80 Prozent der Beschäftigten im Mobilen Dienst – das sind laut Land OÖ etwa 1.800 Mitarbeiter – nehmen bereits an Schulungen dafür teil.