Dringend nötige Renovierungsarbeiten müssen derzeit verschoben werden – selbst wenn Schäden an der Bausubstanz drohen, wie zum Beispiel bei der Gablonzer Hütte, die auf 1550 Meter Seehöhe am Fuß des Gosaukamms liegt. Gerhard Pilz von der zuständigen Alpenvereinssektion Neugablonz-Enns beklagt etwa, dass für die anstehende Terrassensanierung das Geld fehle: „Die Terrasse ist in etwa 30 Jahre alt, die läuft Gefahr, dass sie undicht wird und darunterliegende Schlafräume beeinträchtigt werden.“
Wintersaison komplett ausgefallen
Wegen der Corona-bedingten Beschränkungen seien die Nächtigungszahlen schon im vergangenen Sommer um ein Fünftel gesunken, die Wintersaison fiel wegen des Lockdowns in der Gastronomie komplett aus.
Erträge fehlen für Instandhaltungsarbeiten
Ähnliche Sorgen haben auch andere Schutzhütten in den heimischen Bergen: Um rund ein Viertel sind die Nächtigungen im vergangenen Jahr im Schnitt zurück gegangen – doch genau diese Einnahmen und die Pachterträge verwendeen die alpinen Vereine für den Erhalt der Hütten.
Folgeschäden befürchtet
Das Geld hat bisher schon kaum gereicht – jetzt sei eine kritische Marke erreicht, sagt Alpenvereins-Landesobmann Thomas Poltura: „Es wird sicher so sein, dass man zum Beispiel Dach- und Fassadenfinanzierungen länger hinauszögern muss, mit dem Risiko, dass es irgendwo dann Wasserschäden gibt, dass irgendwo die Bausubstanz beschädigt wird. Aber wir können’s uns derzeit einfach nicht leisten!“
Unsichere Lage lässt auch Pächter zögern
Dazu kommt ein weiteres Corona-bedingtes Problem: so manche Hütte könnte nämlich heuer geschlossen bleiben. Die Naturfreunde suchen derzeit für drei ihrer Häuser einen Pächter, sagt Landesgeschäftsführer Christian Dornauer. Es würden sich auch viele dafür interessieren, aber nur sehr wenige würden sich aktuell auch trauen, wirklich einen Pachtvertrag zu unterschreiben, so Dornauer.
Reisebeschränkungen machen Berge zum beliebten Ziel
Das sei auch für den Verband voll verständlich, weil schließlich niemand wisse, wie es genau weitergeht. Und das am Beginn einer Saison, in der nicht zuletzt wegen der Reiseeinschränkungen vermutlich wieder besonders viele Menschen in den Bergen unterwegs sein werden.