Chronik

Immer mehr Drogenlenker im Verkehr

Seit Jahrzehnten wird vor Alkohol am Steuer gewarnt, allerdings wird die Gefahr dadurch immer noch unterschätzt. In den letzten Jahren ist noch dazugekommen, dass immer mehr Autofahrer unter Drogeneinfluss unterwegs sind.

Mit 0,5 Promille Alkohol im Blut ist das Unfallrisiko bereits doppelt so hoch wie in nüchternem Zustand, mit 0,8 Promille bereits fünfmal so hoch. Obwohl allgemein bekannt ist, wie gefährlich es ist, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss am Steuer eines Fahrzeuges zu sitzen, werden jedes Jahr tausende umnebelte Autofahrer von der Polizei aufgehalten. Auch im Pandemiejahr 2020 waren es nur um etwa 20 Prozent weniger als im Jahr davor. Vor allem die Zahl der Drogenlenker steigt ständig an.

Ständig steigende Zahlen

Johann Thumfart, der stellvertretende Leiter der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion, spricht davon, dass im gesamten Vorjahr knapp 1.200 Drogenlenker in Oberösterreich erwischt wurden, in den ersten zwei Monaten des heurigen Jahres aber schon fast 300. Noch dazu zeige sich bei vielen kaum ein Unrechtsbewusstsein, so Thumfart.

„Insel der Seligen für Drogenlenker“

Daneben sei es aber auch nicht so einfach, Drogenlenker zu erwischen, weil dazu spezielle Testgeräte benötigt werden, von denen es in Oberösterreich nur zwölf und damit zu wenige gebe. Das Geld dafür sollte vom Bund kommen, Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) weist darauf hin, dass einige dieser Geräte vom Land finanziert worden seien. Warum von Seite des Bundes nicht mehr für Testgeräte aufgewendet wird, ist für den Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Othmar Thann, völlig unverständlich, er bezeichnet Österreich sogar als „Insel der Seligen für Drogenlenker“.

Die Experten sind sich darin einig, dass die Zahl der Drogenlenker wohl weiter zunehmen wird, während es so aussieht, dass bei den betrunkenen Autofahrern ein gewisser Plafond erreicht worden ist.