Labor Bluttest Corona
H_Ko – stock.adobe.com
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Coronavirus

Diskussion über Impfnebenwirkungen

Der Impfstoff von AstraZeneca hat in den vergangenen Wochen für viele negative Schlagzeilen und damit für Verunsicherung gesorgt. Die Rede war vielfach von einer erhöhten Thrombosegefahr durch die Impfung. Das könne man so nicht stehen lassen, so Ärzte.

Denn die Vorteile durch die Impfung würden bei weitem die möglichen Komplikationen überwiegen. Und Blutgerinnsel als seltene Nebenwirkung der Impfung könnten gut behandelt werden.

Genaue Beobachtung nach Impfung angeraten

Gleich vorneweg: Alle Covid-Impfstoffe haben Nebenwirkungen. Zu diesen normalen Nebenwirkungen zählen leichte Kopf- oder Gliederschmerzen sowie leichtes Fieber an den ersten drei Tagen nach einer Impfung. Seit kurzem ist allerdings ein Zusammenhang zwischen der Impfung und einer sehr seltenen Gerinnungsstörung dokumentiert, die bei einem von 100.000 Geimpften auftreten und eventuell zu Thrombosen führen kann. Experten raten deshalb, sich selbst nach einer Impfung einfach genau zu beobachten.

Bluttests zur Abklärung

Treten ab dem vierten Tag nach der Impfung schwere Kopfschmerzen, Erbrechen, Bauchschmerzen oder geschwollene Arme oder Beine, die ebenfalls mit Schmerzen verbunden sind auf, dann sollte man noch am selben Tag seinen Hausarzt kontaktieren. Der könne dann abklären, ob es sich um eine solche Gerinnungsstörung handelt. Zur Abklärung können etwa Bluttests gemacht werden, so der Linzer Facharzt für Labordiagnostik Peter Bettelheim: "Das erste ist ein Blutbild. Mit diesem wird bestimmt, wie hoch der Anteil der Thrombozyten ist, das sind die Blutplättchen. Dann macht man einen Gerinnungstest. Und das Dritte ist eben der Test, wo man schaut, ob das Immunsystem Antikörper entwickelt hat. Das ist der sogenannte HIT2-Test.“

Tests im Vorfeld gibt es nicht

Diese Antikörper greifen die Erythrozyten, also die roten Blutkörperchen, an und können letztlich zu Thrombosen führen. Einmal erkannt, kann die Thrombose meist gut mit Medikamenten behandelt werden. Einen Test, der schon im Vorfeld abklärt, ob man besonders gefährdet für diese Nebenwirkung der Impfung ist, gibt es nicht. Es helfe auch nichts, zum Beispiel prophylaktisch ein Aspirin zu nehmen, sagen die Experten. Derzeit zeigen die Zahlen für Menschen, die schon früher Thrombosen gehabt haben, kein erhöhtes Risiko für diese spezielle Impfreaktion.