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Wirtschaft

MAN Steyr: Werben für Pläne vor Abstimmung

In genau einer Woche wird die Belegschaft von MAN Steyr in einer Urabstimmung entscheiden, wie sie zum Verkauf des Werkes an Siegfried Wolf steht. Das Werben für seine Pläne und der Wunsch der Politik nach Zukunftsvarianten bestimmen die Debatten im Vorfeld.

Der MAN-Konzern hat bereits klar gesagt hat: Es wird ohnehin nur an Wolf verkauft, falls das scheitert, werde das Werk geschlossen. Investor Siegfried Wolf bemüht sich unterdessen, möglichst viel Unterstützung für seine Pläne zu bekommen. Mittwochnachmittag etwa bei einer Tour durchs Werk in Steyr. Auch hat er bereits bei einer Videokonferenz mit Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) seine Pläne vorgestellt.

Siegfried Wolf vor einem Fahrzeug mit Steyr-Emblem
Team Fotokerschi
Nach Siegfried Wolf soll das Steyr-Logo künftig auf neuen Nutzfahrzeugen prangen

Die Eckpunkte des Wolf-Plans: Aufnahme der Produktion von kleineren Nutzfahrzeugmodellen auch mit Elektroantrieb für den Weltmarkt, Teilezulieferung für den russischen Nutzfahrzeugproduzenten GAZ und Aufbau eines Entwicklungszentrums für alternative Antriebe. Gleichzeitig aber die Reduktion der Belegschaft, inklusive Leiharbeitern, von 2.300 auf 1.250 Personen, 10.000 Euro Abfertigung pro Person und ein Gehaltsverzicht bis zu 15 Prozent.

Stelzer: „schwierige Situation“

Stelzer würde sich eine langfristige Zukunft für das Werk wünschen, sagte er im Vorfeld im Interview mit dem ORF OÖ: „Es ist eine schwierige Situation, daher sind wir auch immer wieder im guten Austausch mit der Belegschaft, mit den Belegschaftsvertretern – aber wenn die Entscheidung ist, in zwei Jahren ist dann ganz Schluss, oder wir haben die Chance, in zwei Jahren weiterzutun und können vielleicht auch wieder wachsen – dann ist es aus meiner Sicht allemal besser, auf die Zukunftsvariante zu setzen.“

Hackl: „zu den Bedingungen sehr, sehr schwierig“

In der Stadt Steyr sieht man das Angebot mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie es Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ) ausdrückte: „Positiv ist, dass es ein Konzept gibt, das den Standort sichert – wo es weitergeht, wo es im Endeffekt auch mit einer positiven Zukunftsperspektive weitergehen kann. Auf der anderen Seite, diese grenzwertigen Forderungen mit fast 1.000 Leuten weniger – also, das ist auch etwas, wo man sagt, ‚gut, wenn es weitergeht, aber zu den Bedingungen sehr, sehr schwierig‘“.