Polizei Anhalten Kelle
APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Coronavirus

Strenge Kontrollen am Osterwochenende

Das Osterwochenende wird für die Polizei in Oberösterreich arbeitsreich. Aufgrund der Coronavirus-Maßnahmen werden bestimmte Kontrollen verstärkt durchgeführt. Im Fokus der Exekutive sei der Ausflugs- und Einkaufsverkehr zwischen den Bundesländern, hieß es am Mittwoch.

Die Überprüfung des Transit-, Ausflugs und des Einkaufsverkehrs von den östlichen Bundesländern her, wo es ja einen Lockdown gibt – das seien Schwerpunktbereiche der Polizeiarbeit am Osterwochenende, sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor Alois Lißl.

NÖ darf nur Lebensmittel in OÖ kaufen

So dürfen etwa Bürger aus dem angrenzenden Niederösterreich in Oberösterreich Lebensmittel einkaufen, das war es dann aber schon. „Wir werden nicht akribisch bis zum Kofferraum alles absuchen – das machen wir sicher nicht. Aber wenn wir bemerken, dass zum Beispiel Kleidung eingekauft worden ist oder sogar Möbel, dann schauen wir genauer. Und sollte sich das dann auch bestätigen, wird die zuständige Bezirkshauptmannschaft in Niederösterreich kontaktiert und es wird Anzeige erstattet“, sagte Lißl.

Die Covid-Maßnahmen werden in vielerlei Hinsicht kontrolliert, so Lißl: „Das heißt, wir schauen auf die Maskenpflicht, wenn mehrere Personen im Auto sitzen.“ Ein weiterer Schwerpunkt werde die Einhaltung der nächtlichen Ausgangsbeschränkung ab 20.00 Uhr sein: „Das wird von der Polizei intensiv kontrolliert werden“.

Aktuelle Zahlen aus OÖ

551 Neuinfektionen mit dem Coronavirus sind in Oberösterreich innerhalb von 24 Stunden von Dienstag auf Mittwoch dazu gekommen. Laut Krisenstab des Landes waren am Mittwoch (Stand 12.00 Uhr) in Oberösterreich 4.454 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. 10.928 Menschen waren in Quarantäne. 322 Patienten wurden in Krankenhäusern behandelt, 71 von ihnen auf Intensivstationen. Seit Ausbruch der Pandemie müssen in Oberösterreich 1.602 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 beklagt werden. Laut dem Krisenstab des Landes gehen inzwischen acht von zehn Infektionen auf eine Mutation von SARS-CoV-2 zurück.

OÖ erweitert Testangebot zu Ostern

Das Land erweitert gemeinsam mit dem Roten Kreuz über die Osterfeiertage die CoV-Testmöglichkeiten. Das Angebot wird mit zusätzlichen Standorten und erweiterten Öffnungszeiten von 40.000 auf 50.000 Tests pro Tag aufgestockt. Termine für die neuen Standorte können bereits seit dem Wochenende gebucht werden. Lesen Sie mehr in Bis zu 10.000 zusätzliche Tests zu Ostern (ooe.ORF.at).

Wieder Diskussion um AstraZeneca

Der CoV-Impfstoff von AstraZeneca wird in Deutschland nur noch in Einzelfällen für Menschen unter 60 Jahren eingesetzt. Die Gesundheitsministerkonferenz der Länder beschloss am Dienstag auf eine entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) hin, dass der Impfstoff ab Mittwoch grundsätzlich nur bei Menschen verwendet wird, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. Lesen Sie mehr in AstraZeneca nur noch für über 60-Jährige (news.ORF.at).

Weiter kein Alterslimit in Österreich

In Österreich hingegen wird es weiterhin kein Alterslimit für den Einsatz von AstraZeneca geben, sagt die Leiterin des Nationalen Impfgremiums Ursula Wiedermann-Schmidt.

Impfstoffexpertin über AstraZeneca

Ursula Wiedermann-Schmidt, Mitglied des Nationalen Impfgremiums, über die Auswirkungen des des deutschen Beschlusses, AstraZeneca nur mehr bei Personen ab 60 Jahren einzusetzen, auf die Impfstrategie in Österreich.

Es gebe zwar in Einzelfällen sehr dramatische aber seltene Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Serum stehen. Es gelte aber eine Risiko-Nutzen-Abwägung, sagt Wiedermann-Schmidt, die übrigens auch genau in der deutschen Kommission sitzt, die einen Stopp von AstraZeneca für die unter 60-Jährigen empfohlen hat.

Zu den seltenen thrombotischen Ereignissen könne es vier bis zehn Tage nach einer Impfung kommen, sagt die Impfexpertin. Symptome seien Übelkeit, plötzliches Fieber oder Kopf- und Bauchschmerzen. Eine frühe Diagnose könne das Geschehen aber in den Anfangsstadien abfangen und die Situation nicht lebensbedrohend werden lassen, so Wiedermann-Schmidt. Sowohl Ärzte als auch Impfwillige sollen deshalb über diese Symptome besser aufgeklärt werden.

Rufe nach bundesweitem Lockdown

Immer lauter werden inzwischen die Rufe nach einem bundesweiten Lockdown spätestens nach Ostern. Ab Donnerstag gilt die sogenannte „Osterruhe“ im Osten Österreichs, in Wien bis 10. April, in Niederösterreich und dem Burgenland bis 6. Der Handel, persönliche Dienstleister oder Museen sind zu, es gilt eine ganztägige Ausgangsbeschränkung.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober hat auch alle anderen Bundesländer aufgefordert, Maßnahmen zu erlassen und eine Notbremse zu ziehen. Die Tage um Ostern seien die letzte Chance, gegenzusteuern, mahnt er. In den Bundesländern ist man sich aber uneins. In Oberösterreich etwa will man noch zuwarten und verweist darauf, dass einheitliche Maßnahmen für ganz Österreich gesetzt werden müssten.

Russland bietet eine Million Impfdosen an

Währenddessen bietet Russland Österreich eine Million Dosen des russischen Impfstoffes Sputnik an. Auch hier sind die Meinungen über eine rasche Zulassung geteilt. Österreichs Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres will eine rasche nationale Zulassung und damit einen raschen Impfbeginn. Gesundheitsminister Anschober zeigt sich vorsichtig. Lesen Sie mehr in Verhandlungen über eine Million Dosen (news.ORF.at).