Ein Laubwald
GEPA pictures/ Hans Simonlehner
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Umwelt

Mehr Laubbäume für die Wälder

Die heimischen Wälder erleben derzeit eine Art Strukturwandel. Den Nadelbäumen wird die Vorherrschaft von Laubbäumen abgelaufen. Vor allem Fichten werden immer seltener gepflanzt. Laut Land OÖ ist das Ziel, dass jeder dritte Baum künftig ein Laubbaum sein soll.

Der Borkenkäfer und die Trockenheit haben der Fichte in den letzten Jahren massiv zugesetzt. Für das Land Oberösterreich sind Mischwälder das Ziel: mindestens 30 Prozent sollen aus Laubbäumen bestehen und auch Tannen und Douglasien sollen in den heimischen Wäldern vermehrt wachsen.

Tanne, Stieleiche und Lärche stark am Steigen

Im Jahr 2015 hat der Verein Bäuerlicher Forstpflanzenzüchter aus dem Mühlviertel mit Sitz in Grünbach bei Freistadt (Bezirk Freistadt) noch über eine Million Fichten verkauft. 2020 lag die Verkaufszahl dieser Jungpflanzen bei 430.000. Tanne, Stieleiche und Lärche sind stark am Steigen, so die Obfrau des Vereins der Bäuerlichen Forstpflanzenzüchter, Viktoria Jachs-Kastler.

„Genetik ist entscheidend“

Die Bäume, die jetzt aufgezogen und in absehbarer Zeit gepflanzt werden, müssen den sich verändernden Bedingungen im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen sein – Stichwort Klimawandel. Und da sei die Genetik entscheidend, so der Obmann des Verbandes der österreichischen Forstbaumschulen, Hannes Gadermair: „Es wird jeder Baum, von dem Saatgut geerntet wird, untersucht, registriert und zertifiziert. Wir sind dahinter, dass wir die Genetik, auch nochmal verbessern und es gewährleisten, dass die Herkünfte auch genau dort hinkommen, wo sie hinpassen.“

Gadermaier verweist auf ein Forschungsprojekt mit Weißtannen, bei denen jeweils zwei Exemplare mit heimischer Herkunft und zwei mit süditalienischer vor 30 Jahren in Oberösterreich nebeneinander gepflanzt wurden. Jene aus Süditalien wachsen dabei deutlich besser, so Gadermaier.

20 Millionen Euro Förderung vom Land OÖ

Das Land Oberösterreich nimmt für die Wiederaufforstung Geld in die Hand. In den letzten fünf Jahren sind Förderungen in Millionenhöhe ausgezahlt worden, so Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP): „Mit einer Förderung von 20 Millionen Euro konnten 15 Millionen Jungpflanzen ausgesetzt werden. Das heißt, die Land- und Forstwirte bemühen sich in diesem nachhaltigen Denken, einen Wald aufzubauen, der wahrscheinlich erst im Jahr 2100 zur Ernte steht.“

Die Erntesicherheit sei auch für die Zukunft der Landwirte entscheidend. Für viele sei die Einnahmequelle Wald ein zweites Standbein.