Johann Kalliauer, Markus Achleitner, Thomas Stelzer, Martin Kocher, Gerhard Straßer
Land OÖ/Max Mayrhofer
Land OÖ/Max Mayrhofer
Politik

Programm gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Ein Fünf-Punkte-Programm von Land Oberösterreich und Arbeitsmarktservice (AMS) soll Langzeitarbeitslosen helfen, wieder einen Job zu finden. Betriebe und Gemeinden werden finanziell unterstützt, wenn sie diese Menschen einstellen.

Während die Zahl der Arbeitslosen in Oberösterreich seit Jänner langsam sinkt – von 53.000 auf zuletzt knapp unter 40.000 – sieht das Bild bei den Langzeitarbeitslosen anders aus. Dort steigen die Werte nach wie vor, aktuell sind mehr als 13.000 Personen länger als ein Jahr auf der Suche nach einem Job. Ihnen das das vom Land Oberösterreich und dem AMS getragene Fünf-Punkte-Programm, das Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) auch als „Feuerwehrpaket in der Krise“ bezeichnet und für das Land, AMS und die Gemeinden 80 Millionen Euro in die Hand nehmen würden.

Übernahme der Lohnkosten

So ist zum Beispiel vorgesehen, dass das AMS bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen den Betrieben die vollen Lohnkosten von zwei Monaten ersetzt und für weitere zehn Monate zwei Drittel der Kosten übernimmt. Ein ähnliches Vorgehen sei auch bei kommunalen Einrichtungen geplant, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), die einer Gruppe von 1.000 Langzeitarbeitslosen anbieten sollen, in den Gemeinden und Städten eine Beschäftigung finden zu können. AMS und Land werden Teile der Lohnkosten übernehmen, zudem werden bei Langzeitarbeitslosen Ausbildungskosten bis zu 5.000 Euro bezahlt. Der Bruttolohn soll 1.900 Euro pro Monat betragen.

Optimismus bei AK und AMS

Aus der Sicht von Arbeiterkammerpräsident Johann Kalliauer sind die Maßnahmen auch dringend nötig. In den nächsten Monaten werde man sehen, wie weit diese „relativ punktgenauen“ Maßnahmen greifen und zusätzliche Beschäftigung bringen. Er pochte aber auch einmal mehr auf eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes, da jenen, die schon sehr lang in Kurzarbeit oder arbeitslos seien, allmählich „die Luft ausgeht“. AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer geht davon aus, dass eine langfristige Wirkung erzielt werden kann. Er rechnet damit, dass zwischen 70 und 85 Prozent der Teilnehmer auch nachher einen gesicherten Arbeitsplatz haben werden.

Bund fördert Programm mit 100 Millionen Euro

Auch österreichweit werde der Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit in den Mittelpunkt gerückt, kündigt Arbeitsminister Martin Kocher an. 100 Millionen Euro sollen heuer für Förderprogramme für Langzeitarbeitslose aufgewendet werden, neben einer Reihe von Förderungen, die bereits seit dem Vorjahr laufen. Eine endgültige Trendwende werde man aber wohl erst mit echten Öffnungsschritten erreichen.