Chronik

Linzer half Freund bei Suizid – Anklage

Die Staatsanwaltschaft Linz hat einen 36-jährigen Linzer, der seinem 29-jährigen Freund aktive Sterbehilfe geleistet haben soll, wegen „Mitwirkung zum Selbstmord sowie Tötung auf Verlangen“ angeklagt.

Staatsanwaltschaftssprecherin Ulrike Breiteneder bestätigte am Donnerstag entsprechende Medienberichte. Bei einer Verurteilung drohen dem 36-Jährigen bis zu fünf Jahre Haft. Die Anklage ist wegen der noch laufenden 14-tägigen Einspruchsfrist bisher nicht rechtskräftig.

Freund mit Polster erstickt und gestanden

Der Linzer habe laut Anklagebehörde am 26. September des Vorjahres seinen Freund getötet, indem er ihm eine Decke und einen Polster gegen das Gesicht drückte und ihn so erstickte. Danach ging er zur Polizei und gestand die Tat.

Suizidversuch mit Tabletten war zuvor fehlgeschlagen

Schon tags zuvor hatte er dem Verstorbenen Tabletten besorgt, nachdem dieser ihn aufgrund jahrelanger Schmerzen darum gebeten hatte. Die Medikamente hatte der 29-Jährige in der Wohnung des Freundes eingenommen. Als er aber am Nachmittag darauf noch Lebenszeichen zeigte, soll der 36-Jährige gehandelt haben, um sein „Versprechen“ einzuhalten, dass er ihn bei diesem Vorhaben unterstützen werde.

VfGH-Entscheid kam für diesen Fall zu spät

Laut Breiteneder habe der Entscheid des Verfassungsgerichtshofes vom Dezember des Vorjahres, wonach Beihilfe zum Suizid nicht mehr strafbar ist, für diesen Fall keine Auswirkung.