Chronik

Skitourengeher stürzte mit Schneewechte ab

Bergretter aus St. Gilgen und Strobl im Salzburger Flachgau sind Montagabend zu einem schwierigen Rettungseinsatz in der Osternhorngruppe ausgerückt. Sie bargen einen Tourengeher aus Oberösterreich, der am Gipfel des Königsberger Horns beim Umziehen mit einer Schneewechte in die Tiefe gestürzt war.

Der nächtliche Einsatz dauerte mehr als fünf Stunden bis Dienstag um 2.00 Uhr. Der Begleiter des Verletzten alarmierte um 21.10 Uhr die Bergrettung, nachdem sein Freund in Richtung Wettersteingraben hinabgestürzt war.

Dunkelheit und schlechtes Wetter

„Der Anmarsch war bei stürmischem Wind, schlechter Sicht und Schneefall sehr schwierig und langwierig“, erklärte Einsatzleiter Estolf Müller von der Ortsstelle St. Gilgen am Dienstag in einer Aussendung der Salzburger Bergrettung. „Ohne die Unterstützung des Quad-Fahrers, der unsere Leute teilweise zog, und einem Pistengerätefahrer, der den Weg spurte, hätte die Bergung bei den Schneemengen noch wesentlich länger gedauert.“ Die beiden Skitourengeher konnten mit Hilfe der Bergretter eigenständig ins Tal abfahren.

Der neuerliche Wintereinbruch und die großen Neuschneemengen haben viele Tourengeher in die Berge gelockt. Allerdings ist es zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Bereits zum vierten Mal innerhalb von vier Tagen mussten St. Gilgener Bergretter Skitourengeher bei widrigen Witterungsverhältnissen bergen, wie die Bergrettung informierte.

Skitourengeher verirrten sich

Erst am vergangenen Sonntag hatten sich zwei Skitourengeher aus Oberösterreich bei der Abfahrt vom Zwölferhorn verirrt. Sie wurden aus dem 60 Grad steilen Stubnergraben unverletzt geborgen, nachdem die Bergrettung um 20.17 Uhr zu Hilfe gerufen worden war. Wegen unkorrekter Ortsangaben durch fehlende Ortskenntnis oder fehlenden Handyempfangs dauerte die Suche und die anschließende Bergung bis in den frühen Montagmorgen. „Auch der Funkkontakt zwischen den Bergrettern war teilweise nicht möglich“, schilderte Einsatzleiter Sepp Edlinger. Die beiden gut ausgerüsteten, etwa 35 Jahre alten Tourengeher konnten unverletzt mittels Mannschaftszug mit einem 120 Meter langen Seil aus dem felsdurchsetzten, lawinengefährdeten und bis zu 60 Grad steilen Graben befreit werden. Schlechte Sicht und große Schneemengen erschwerten die Bergung.

Ebenfalls am Sonntag verletzte sich zu Mittag ein etwa 57-jähriger Oberösterreicher bei der Abfahrt vom Zwölferhorn in St. Gilgen am rechten Knie. Der Skitourengeher wurde von Bergrettern mit einem Akia abtransportiert. Und eine 57-jährige Tourengeherin aus Oberösterreich ist am Sonntagvormittag bei der Abfahrt vom Pillstein – einem Nachbargipfel des Zwölferhorns – gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt. Sie wurde von einem Rettungshubschrauber geborgen.