Unbekannter telefoniert
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Chronik

Neuer Dreh bei Betrugsversuchen

Eine gängige Betrugsmasche haben Unbekannte um einen besonders perfiden Trick erweitert: Ein 77-Jähriger aus dem Bezirk Vöcklabruck wurde von zwei Anrufern praktisch in die Zange genommen. Eine Frau gab sich als Verwandte aus und wollte Geld.

Gleichzeitig behauptete ein Mann, er sei Kriminalbeamter und der Dame auf der Spur. Der Pensionist solle zum Schein auf ihre Forderungen eingehen. Letztlich wurde der Oberösterreicher beide mit einem Hinweis auf seine Jagdwaffen los.

Bereits am 9. März hatte sich eine Frau mit leichtem Akzent bei dem Mann gemeldet, ihn mit „Hallo Onkel“ angesprochen und um mehrere tausend Euro zur Überbrückung eines kurzfristigen finanziellen Engpasses gebeten. Er glaubte zunächst, die russische Gattin seines Enkels am Hörer zu haben. Die Frau sagte, sie werde das Geld nach Mittag abholen.

Kurz darauf erhielt der Pensionist neuerlich einen Anruf, diesmal gab sich jemand als Beamter des LKA Salzburg aus. Dieser Anrufer behauptete, dass der 77-Jährige mit einer Betrügerin telefoniert habe, die bereits überwacht werde. Der Pensionist solle zum Schein auf die Forderungen eingehen, bei der Geldübergabe würde die Frau dann festgenommen.

Jagdwaffe beendete Telefonate

Als der Pensionist Zweifel durchklingen ließ, sagte der vermeintliche Polizist, er solle sich über den Notruf mit ihm verbinden lassen. Der 77-Jährige wählte den Notruf, beendete aber das andere Gespräch nicht. Damit gelang es dem Betrüger, eine Polizei-Notrufzentrale vorzutäuschen. Als der Pensionist überzeugt schien, folgten noch einige Telefonate – wieder teilweise gleichzeitig – mit der angeblichen Verwandten und dem vermeintlichen Ermittler, in denen die Frau ihre Forderungen immer wieder erhöhte und der Mann Details zu den Wertgegenständen im Haus erfragte. Als der 77-Jährige schließlich sagte, er sei Jäger und habe eine Waffe im Haus, endeten die Telefonate und keiner der beiden Täter versuchte nochmals mit ihm Kontakt aufzunehmen.