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Politik

Luxus-Camp: Bürgermeister gesteht Fehler

Ein geplanter Campingplatz sorgt im Stodertal seit Wochen für heftige Diskussionen. Es geht unter anderem um den Vorwurf, dass eine denkmalgeschützte Villa illegal abgerissen worden sein soll. Der Bürgermeister gesteht jetzt Fehler ein.

Der Campingplatz in Hinterstoder, der für den Wirbel verantwortlich ist, soll auf dem Grundstück der Villa Peham entstehen. Ein denkmalgeschütztes Gebäude, das nach einem Brand im Jahr 2015 von der Gemeinde abgerissen wurde, ohne den Denkmalschutz darüber zu informieren. Der Bürgermeister von Hinterstoder, Helmut Wallner (ÖVP), sagte im Interview mit dem ORF-Oberösterreich: „Da haben wir nicht an den Denkmalschutz gedacht, ich sage das ganz offen – das ist einmal so – ist auch ein Vergehen, wie ich gehört habe – und tut mir leid, dass das passiert ist“. Wallner wehrt sich aber gegen den Vorwurf der Absicht.

Streit um Campingplatz

„Wir haben sicher alles sauber gemacht.“ Mit diesem Satz ist der Bürgermeister von Hinterstoder am Freitag in die Gegenoffensive gegangen.

Das Grundstück, auf dem jetzt der Campingplatz gebaut werden soll, wurde später von der Gemeinde an ein Unternehmen verkauft. Bei diesem ist ein Ersatz-Gemeinderat und Parteikollege des Bürgermeisters Geschäftsführer.

Grundstück im hinteren Stodertal, auf dem Luxus-Campingplatz entstehen soll
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Das Gelände des zukünftigen Campingplatzes

Kritik von Bürgerinitiative

Eine Bürgerinitiative kritisiert, dass nicht klar sei, wie der Kaufpreis von zwei Millionen Euro zustande kam. „Es gibt da wirklich nichts, dass da irgendetwas hintenherum gemacht wurde“, so Wallner. Es sei alles korrekt abgehandelt, „ist im Gemeinderat einstimmig beschlossen worden – mir irgendetwas zu unterstellen, das lass ich auf keinen Fall gelten“.

Projektbild zum geplanten Luxus-Campingplatz im hinteren Stodertal
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So soll das geplante Campingresort im Stodertal aussehen.

Die Staatsanwaltschaft Steyr prüft aktuell, ob Ermittlungen eingeleitet werden. Eine Entscheidung dürfte voraussichtlich nächste Woche fallen.