Zentralmatura 2019
APA/HARALD SCHNEIDER
APA/HARALD SCHNEIDER
Schule

Matura: Schüler und Eltern erleichtert

Die mündliche Matura ist bekanntlich auch heuer 2021 freiwillig. Eltern- und Schülervertreter in OÖ zeigen sich erleichtert. Zudem wurde im Bildungsministerium beschlossen, dass man mit einem Fünfer aufsteigen darf, was für Kritik der heimischen Lehrbetriebe sorgt.

Die mündliche Matura wird wie im vergangenen Jahr freiwillig sein. Das hat ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann bekanntlich am Freitag bekannt gegeben. Man habe das bereits zu Beginn des Schuljahres gefordert, sagte Landesschulsprecher Julian Angerer im Interview mit dem ORF Oberösterreich am Freitag: „Weil wir gemerkt haben, dass der psychische Druck extrem zunimmt. Wir sitzen jetzt seit fast einem im Distance Learning und die Auswirkungen sind gravierend“. Viele Schüler und Schülerinnen schreiben von einem „Lagerkoller“, der als Reaktion auf die Belastungen zu Hause entstehe.

Mündliche Matura nur freiwillig

Die mündliche Matura wird wegen CoV auch heuer wieder freiwillig sein. Das hat ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bekannt gegeben.

Mit Fünfer aufsteigen

Auch in anderen Schulstufen soll den Schülern entgegengekommen werden. Mit einem Fünfer darf man automatisch in die nächste Schulstufe aufsteigen, wenn man im Vorjahr dieses Fach positiv absolviert hat. Elternvertreter begrüßen diesen Schritt, um die Schüler zu entlasten. Kritik kommt allerdings von den Betrieben, die teils händeringend nach Lehrlingen suchen: „Die Ankündigung von BM Faßmann, auch heuer wieder mit einem oder mehreren „Nicht genügend“ in die nächste Schulstufe aufsteigen zu können, ist eine Enttäuschung für die Lehrbetriebe in Österreich“, reagiert Werner Steinecker, Präsident der Initiative z.l.ö. und Generaldirektor der Energie AG, auf die Pressekonferenz des Ministers.

Viele Jugendliche werden nun trotz negativer Beurteilung weiter in Schulen verweilen, anstatt eine Ausbildung zu starten, die ihren Talenten entspricht. Dadurch werden viele Lehrstellen auch in diesem Jahr nicht besetzt werden können, so Steinecker.

„Unterricht, als wenn es keine Pandemie gäbe“

Elternvertreter Joris Gruber hingegen begrüßt die „Fünfer-Entscheidung“. Er kritisiert, dass den Schülerinnen und Schülern von manchen Lehrerinnen und Lehrern immer noch zu viel zugemutet werde: „Da bekommen wir immer wieder Rückmeldungen, dass manche Lehrer – aber wirklich nur vereinzelt – Stoff nach Vorschrift machen, Prüfungen nach Programm machen, wie wenn die Pandemie nicht stattfinden würde“. Diese Einzelfälle würden die gesamte Motivation der Schüler und Schülerinnen „runterziehen“.

Dass der aktuelle Matura-Jahrgang einen Coronavirus-Stempel bekommen könnte, halten Eltern- und Schülervertreter für kein Thema. Im Gegenteil: die Schüler hätten in der Pandemie viel gelernt – vor allem für sich selbst.