MAN-Werk in Steyr
APA/Fotokerschi.at/Werner Kerschbaum
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Wirtschaft

MAN-Betriebsrat: „Interne“ Verhandlungen

Nachdem die Entscheidung über den Erhalt des MAN-Werkes in Steyr verschoben worden war, hat Betriebsrat Erich Schwarz gegenüber der APA am Donnerstag gesagt, dass in den nächsten zwei, drei Wochen mit den möglichen Investoren „intern“ verhandelt werde.

Betriebsrat Schwarz sprach davon, dass die Belegschaftsvertretung mit Investor Siegfried Wolf und der zuletzt aufgetauchten Bietergruppe rund um den Linzer Unternehmer Karl Egger (KeKelit) verhandeln wolle.

Man habe vereinbart, dass Verhandlungsergebnisse, über die man sich nicht einig sei, nicht nach außen getragen werden. Allerdings hätten Medien berichtet, dass es um das hohe Gehaltsniveau der Steyrer MAN-Beschäftigten gehe.

Wolf: MAN soll Abfertigungen zahlen

Wolf wolle, dass MAN die Abfertigungen zahle und er dann einen Teil der Belegschaft mit niedrigeren Löhnen und Gehältern übernehmen könne. Zu Investor Wolf wies Schwarz auf dessen Verbindungen zum russischen Oligarchen Oleg Deripaska und dessen Autobauer GAZ sowie die immer wieder verhängten Sanktionen gegen Russland hin. Der Betriebsrat betonte jedoch ausdrücklich, Wolf sei ein „Ehrenmann“ und auch Österreicher.

Warten auf Konzept der Egger-Gruppe

Das gelte auch für Egger sowie seine Gruppe von oberösterreichischen Unternehmern und den ehemaligen Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) und Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun im Umfeld, die sich für den MAN-Standort interessieren. Schwarz sagte, sie sei vor rund drei Wochen aufgetaucht. Jetzt warte man darauf, dass sie in kürzester Zeit ein zukunftsträchtiges Konzept vorlege. Das bessere sollte angenommen werden. Allerdings entscheide der Eigentümer, an wen er verkaufe, schränkte Schwarz die Möglichkeiten der Belegschaftsvertretung ein.

MAN plant, im Rahmen eines konzernweiten Sparprogramms das Werk in Steyr 2023 zu schließen. 2.300 Mitarbeiter wären davon betroffen. Belegschaft und Politik pochen darauf, dass der Standort rentabel sei und dass es Standortsicherungsverträge gebe. Diese hätten den Bestand bis 2030 eigentlich garantieren sollen, das wurde von MAN aber aufgekündigt. Seit die Sparpläne der Mutter bekanntwurden, wird um eine Lösung für Steyr gerungen. Mehr dazu in MAN: Steyr droht Verkauf oder Schließung (ooe.ORF.at).