Bei einem Nasslager werden Baumstämme mit viel Wasser besprüht, so kann das Holz ohne Qualitätsverlust gelagert werden. Für das mitten im Weilhartsforst geplante Lager sollen jedes Jahr Hunderttausende Kubikmeter aus dem Grundwasser entnommen werden.
Trinkwasser als wertvolles Gut
Prinzipiell begrüßt die gesamte Umgebung den Lagerplatz, der Wasserverbrauch bereitet aber vielen, unter ihnen auch Johannes Mayer, dem stellvertretenden Obmann des Wasserverbandes Weilhart, Sorgen. Mayer steht für einen sorgsamen Umgang mit dem Grundwasser, und "man muss einfach dieses wertvolle Gut erstmal gar nicht entnehmen, wenn es nicht notwendig ist“.
Bereits einige „trockenere“ Jahre
Mit dem Wasser aus dem Weilhartsforst werden auch Braunau am Inn und Ranshofen versorgt. Sogar in das bayrische Burghausen werden jedes Jahr eineinhalb Millionen Kubikmeter Wasser gepumpt. Laut Gutachten soll zwar genug Grundwasser vorhanden sein, aber Laurenz Esterbauer von der Bürgerliste PRO gibt zu bedenken, dass in den vergangenen Jahren viele Quellen ausgeblieben seien und Brunnen nachgebohrt werden mussten. Esterbauer sagte in ORF-Interview am Mittwoch: „Durch so ein Projekt wird das natürlich nicht besser werden.“
Diese Bedenken teilt auch der Bürgermeister von Hochburg-Ach, Martin Zimmer: „Für mich auch als Liegenschaftsbesitzer und als Brunnenbetreiber, wo ich vor drei Jahren selber trocken gelaufen bin, ist es wesentlich, dass man kein Trinkwasser entnimmt.“
Standort neben Salzach als Alternative
Eine andere Wasserquelle wäre direkt neben dem Weilhartsforst: die Salzach. Ob vor allem wirtschaftliche Gründe gegen einen Standort an der Salzach sprechen, weiß nur die Waldbesitzerin, die Castell-Castellsche Forstverwaltung, die dem ORF aber trotz mehrmaliger Nachfrage keine Stellungnahme zukommen ließ.
Wirbel um Nassholzlager
Ein geplanter Lagerplatz für Holz mitten im Weilhartsforst löst Unmut bei den Bewohnern der angrenzenden Gemeinden aus. Weil es sich um ein Nasslager handelt, für das jedes Jahr viele Millionen Liter Trinkwasser verwendet werden, sind die Sorgen um den Grundwasserspiegel groß.
Wasserrechtliche Verhandlung vorerst verschoben
Der Antrag für wasserrechtliche Verhandlung wurde jetzt von der Forstverwaltung zurückgezogen. Aus dem Büro von Agrarlandesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) war zu hören, dass die Verhandlung nach einer weiteren Prüfung der Grundwasserverhältnisse wieder angesetzt werden soll.