Drei Mischlingshunde an der Leine
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Politik

Entwurf für neues Hundehaltegesetz

Bei der Landtagssitzung am Donnerstag bringen ÖVP und FPÖ die geplanten Änderungen des oö. Hundehaltergesetzes ein. Es soll keine Liste mit – angeblich – gefährlichen Hunderassen geben, sondern eine intensivere Ausbildung, bevor der Hund ins Haus kommt.

Der Anlass für die Änderungen, die jetzt kommen, war der Angriff eines Pitbull-Mischlings auf einen Buben in Ottensheim im Sommer 2019. Der Bub wurde dabei schwer verletzt. Damals waren viele Stimmen laut geworden, die Verschärfungen bei den Vorschriften zur Hundehaltung forderten.

Fokus auf Ausbildung der HundehalterInnen

Jetzt bringen die Regierungspartner ihren Entwurf dazu im Landtag ein. Der Fokus soll auf die Ausbildung der Hundehalter und Hundehalterinnen gelegt werden, sagt Sicherheits-Landesrat Wolfgang Klinger von der FPÖ: „Wenn ein Mensch, der beabsichtigt, einen Hund zu halten, vorher bereits bestens darüber informiert wird, was er zu tun hat und wie er den Hund zu halten hat und welche Aufgabe es ist, einen Hund zu halten, dann kann das nur besser werden.“

Keine Liste „gefährlicher“ Hunderassen

Die ursprünglich geplante Liste mit Hunderassen, für deren Haltung ein eigener Führerschein notwendig gewesen wäre, kommt nicht, so Klinger: „Die Experten waren alle einhellig der Meinung, dass das an und für sich nichts bringt. Ich selber habe diese Liste auch nie für gut und richtig befunden.“

Pitbull
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Dass die Rasseliste vom Tisch ist, begrüßen auch der Sicherheitssprecher der SPÖ, Hermann Krenn, und der grüne Klubobmann Gottfried Hirz sowie der Verhaltensforscher Kurt Kotrschal aus Scharnstein, der als Experte eingebunden war. Laut Kotrschal seien sich alle, die ein bisschen etwas von der Materie verstehen, einig, dass Rasselisten keinen Sinn hätten. Und Oberösterreich sei bereits vor der Novelle ein relativ sicheres Pflaster gewesen, so Kortschal: „Natürlich passiert gelegentlich was mit einem Hund, aber die Zahl der schweren Vorfälle ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen.“

Ziel: Besseres Zusammenleben von Hund und Mensch

Er sei optimistisch, dass es nun rasch zu einem Beschluss kommen wird, meint Klubobmann Christian Dörfel von der ÖVP, der von einem Paket mit Hausverstand spricht. Die SPÖ verweist darauf, dass die Beratungen im Landtag noch gar nicht begonnen hätten, und die Grünen wollen sicherstellen, dass durch das neue Gesetz das Zusammenleben von Mensch und Hund verbessert wird.