Die Lehrerin aus Wien hatte am Freitagvormittag vom Haus ihres Bruders im Bezirk Gmunden aus noch online Unterricht gegeben, dann war sie gegen 13.00 Uhr zu der Tour auf den 1.402 Meter hohen Zwillingskogel aufgebrochen.
Die 38-Jährige hatte sich im Internet die Route über den unmarkierten sogenannten Jägersteig herausgesucht. Um 17.30 Uhr meldete sie sich noch per Handy bei ihrem Vater und gab an, sich wörtlich „verkoffert“ zu haben. Sie wolle nun einfach in Schlangenlinien wieder absteigen, sagte sie. Danach gab es keinen Kontakt mehr mit ihr.
Um 20.00 Uhr alarmierte dann die Familie die Einsatzkräfte und noch in den Nachtstunden suchten zahlreiche Bergretter, Feuerwehrleute und Alpinpolizisten nach der Vermissten.
Schwierige Spurensuche im Neuschnee
Da es seit dem frühen Vormittag bis ins Tal geschneit hatte, blieben die Helfer aber mit den Fahrzeugen bald stecken. Sie waren laut eigenen Angaben selbst von den Schneemengen bis knietief im Gipfelbereich überrascht.
Am Gipfel gab es an diesem Tag keine Eintragungen. Am Jägersteig entdeckten die Bergretter verschneite Spuren bis direkt unter dem Gipfel – es war aber unklar, ob diese von einer oder mehreren Personen stammten. Sie mussten die Suche gegen 3.00 Uhr erfolglos abbrechen. Samstagfrüh wurde zeitig weitergesucht, auch mit Hubschrauber-Unterstützung und schließlich stießen die Retter auf Spuren der Frau.
In der Dunkelheit abgestürzt
In einem steilen, felsdurchsetzten Waldstück fanden sie dann den leblosen Körper der 38-Jährigen. Sie dürfte im Dunkeln in dem schwierigen Gelände etwa 30 Meter abgestürzt sein und sich tödliche Verletzungen zugezogen haben.
Die Leiche wurde von den Bergrettern ins Tal gebracht.
Insgesamt waren bei dem Einsatz 27 Mann der Bergrettung Grünau im Almtal, 18 Mann der Bergrettung Gmunden, zwei Spürhunde der Bergrettung, mehrere Helfer der Feuerwehren Grünau und Scharnstein dabei. Sie wurden von Beamten von Polizei und Alpinpolizei unterstützt sowie einem Landwirt mit Traktor.