Durchschnittlich alle viereinhalb Minuten wurde im Jahr 2020 ein Autofahrer von der Polizei gestraft, weil er während der Fahrt mit dem Handy telefoniert hat. Das geht aus den Daten des Innenministeriums hervor, wie der Verkehrsclub Österreich berichtet.
Weniger Verkehr – trotzdem mehr Strafen
In sechs Bundesländern nahm die Zahl der Handy-Vergehen sogar zu. Darunter auch Oberösterreich. In unserem Bundesland wurden über 16.000 Mal Handyverstöße von der Polizei geahndet – und das trotz Verkehrsrückgangs im Corona-Jahr. Laut VCÖ habe dieses Phänomen vor allem mit der Kontrolldichte zu tun.
Ablenkung ähnlich wie bei Promillefahrt
50 Euro beträgt die aktuelle Strafhöhe, die laut dem Verkehrsclub in keinem Verhältnis zum Gefährdungspotenzial stehe. Denn die Reaktion von Autofahrerinnen und Autofahrern mit dem Handy am Ohr, entspreche einem Alkolenker mit 0,8 Promille, so ein VCÖ-Experte. Wer während der Fahrt eine Handynachricht schreibt, sei sogar bis zu zwei Sekunden im Blindflug unterwegs.
Strafe in Österreich vergleichsweise niedrig
Zum Vergleich: In Italien ist die Strafe für Handytelefonieren während der Fahrt mit 165 Euro mehr als dreimal so hoch wie in Österreich, in Spanien viermal so hoch. Der VCÖ spricht sich auch dafür aus, dass eine Strafe für Handytelefonieren am Steuer ins Vormerksystem aufgenommen werden sollte.