Handyvideo-Aufnahmen
pixabay/CreaPark
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Chronik

Handy beschleunigt Polizeiarbeit

Das Internet und Fotos und Videos von Zeugen liefern der Polizei oft wertvolle Hinweise nach Straftaten. Durch die Mobiltelefone kämen diese immer schneller zu den Ermittlern, was auch die Aufklärung beschleunigt.

Durch das Internet habe sich auch das Tempo, mit dem Hinweise bei der Polizei einlangen, erhöht: „Früher war es ja so, dass die Bevölkerung zum Beispiel von einem Bankraub nur durch Radio oder Fernsehen oder am nächsten Tag durch die Printmedien Kenntnis erlangt hat. Heute wird alles online gestellt, verbreitet und kommentiert“, schildert Günter Schwaiger, der Bereichsleiter Raub am Landeskriminalamt.

Handybilder oder Videos von flüchtenden Tätern

Immer öfter werde deshalb das Handy zum wertvollen Instrument der Zeugenaussage, denn da habe sich einiges verändert, so Schwaiger. So komme es in letzter Zeit immer wieder vor, dass bei Raubdelikten z.B. die Flucht der Täter von Zeugen gefilmt werde, oder die Täter durch öffentliche Überwachungskameras erfasst würden.

Bei dem Banküberfall im Leondinger Stadtteil Doppl (Bezirk Linz-Land) am 15. Februar war es ein Zeuge, der den entscheidende Puzzleteil geliefert hat – das Kennzeichen des Fluchtfahrzeugs. Bei beiden Banküberfällen im Februar waren viele Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die die Arbeit der Kriminalisten erleichterten, so die Polizei.

Landbevölkerung reagiert sensibler auf Fremdes

Wobei die Tipps aus ländlichen Regionen oftmals besser seien, so Günter Schwaiger, der Bereichsleiter für Raub im Landeskriminalamt. Denn dort sei die Bevölkerung für Ungewöhnliches sensibler als Stadtbewohner. „Da fallen ortsfremde Personen oder Fahrzeuge natürlich eher auf", so Schwaiger im Interview mit dem ORF OÖ.

Zeugenaussagen richtig einordnen

Welcher Zeuge letztlich glaubwürdig sei oder nicht, das sei auch für Polizisten oft nicht einfach zu beurteilen. Denn, so der Experte, auch Kinder könnten z.B. hervorragende Zeugen sein. Es komme aber auf die Situation an, in der die Wahrnehmung gemacht werde. „Wenn Zeugen auch Opfer einer Straftat waren, kommt es natürlich immer wieder vor, dass die durch den Schock nicht in der Lage sind, brauchbare Angaben zu machen“, so Schwaiger.

Banküberfälle meist im Februar und Dezember

Statistisch gesehen werden die meisten Banküberfälle im Februar und Dezember verübt, weshalb diese aktuelle Häufung für den Ermittler nicht überraschend ist. Aber es gebe noch einen weiteren Trend: Betrachtet man die Entwicklung bei den Banküberfällen, so zeigt sich, dass diese Straftaten österreichweit in den letzten Jahren in Summe doch zurückgegangen sind.